Chlamydia pneumoniae Behandlungsleitlinien von Dr. Wheldon

Grundlagen des Wheldon Schemas

Das Wheldon Schema bzw. Wheldon Protokoll ist eine Behandlungsempfehlung zur Bekämpfung von Chlamydia pneumoniae. Hier werden einige Empfehlungen von Dr. Wheldon hinterfragt und begründet. Suchen Sie die konkrete Medikationsempfehlung hilft Ihnen dieser Artikel weiter: Wheldon Protokoll.

Weshalb Doxycyclin und Azithromycin (oder Roxithromycin)?

Beide sind oral, beide sind aktiv gegen Chlamydia pneumoniae, beide sind relativ preiswert. Sie sind relativ risikolos. Sie verhalten sich synergetisch gegen die Erbanlagen der Organismen; gibt man beide gleichzeitig, entspricht dies der vierfachen Steigerung jedes einzelnen Medikamentes. Die Medikamente arbeiten auf verschiedenen Ebenen der Protein-Synthese. Eine kombinierte Therapie reduziert die Möglichkeit einer Resistenzentwicklung.

Beide Medikamente gelangen ins Gehirn. Beide erreichen einen guten Wirkspiegel innerhalb der Zellen. Das ist sehr wichtig. Beide werden gut toleriert. Roxithromycin ist eine Alternative zu Azithromycin. Sie dezimieren den Organismus langsam: Das ist sehr wichtig, weil die Freisetzung der Bakterienendotoxine nicht plötzlich geschehen soll.

Rifampicin kann auch in Betracht gezogen werden. Es ist wie, Doxycyclin, synergetisch, dringt ins Gehirn und ist intrazellulär aktiv. Für den intermittierenden Gebrauch ist es nicht geeignet. Es ist hochaktiv und, bei Patienten mit einer hohen Erregerlast, kann es heftige Reaktionen erzeugen.

Chlamydien sind komplexe Organismen. Ihre Vorfahren müssen freilebende Bakterien gewesen sein, mit eigener Energieerzeugung. Die Transformation von EB zu RB ist ein aktiver Wechsel. Ein aktiver Wechsel bringt die Aufrechterhaltung einiger Signalwege mit sich. Diejenigen mit dem größten Nutzen für diesen Zweck könnten sauerstoffunabhängig sein und dadurch empfindlich gegenüber Metronidazol.

Doxycyclin und Azithromycin blockieren die replizierende Phase, indem sie Proteinsynthesen hemmen und es ist zu erwarten, dass dies den Organismus zwingt, sich selbst zu bewahren, indem es sein sauerstoffunabhängiges Atemsystem verwendet. In diesem schwebenden Stadium wäre es gegenüber Wirkstoffen wie Metronidazol empfindlich. Dies wird von klinischen Nachweisen getragen. Die Gabe von Metronidazol nach Doxycyclin bei Patienten mit einer hohen Erregerlast einer CPN-Infektion verursacht eine heftigere Reaktion.

Wie auch immer, in dieser Etappe der Behandlung besteht nicht die Gefahr einer Resistenzentwicklung, weil sich der Organismus nicht replizieren kann.

Fünf Tage Metronidazol innerhalb eines 3 wöchigen Intervalls, mit einer kontinuierlichen Gabe von Doxycyclin und Azithromycin. Zu Beginn begrenzt man die Gabe von Metronidazol auf ein oder zwei Dosen auf ein oder zwei Tage und beurteilt die Heftigkeit der Reaktion.

Das angestrebte Ziel ist alle 3 Wirkstoffe intermittierend zu geben. Der Endabschnitt beinhaltet: 14 Tage Doxycyclin und Azithromycin, vom 5. Tag für 5 Tage Metronidazol. Doxy und Azi besitzen anti-entzündliche Wirkungen. Dies sollte einmal im Monat gegeben werden. Nach einigen Monaten werden die Intervalle behutsam ausgedehnt.

Weshalb dieses komplexe System?

Die Literatur ist mit Beispielen von Behandlungsversagen in serologisch nachgewiesenen chronischen CPN-Infektionen gefüllt, obwohl Makrolide, Tetracycline oder Rifampicin gegeben wurden. Sobald das Medikament abgesetzt wird, auch nach Monaten der Behandlung, erleidet der Patient einen Rückfall.

Dieses intensive zyklische System der kombinierten Antibiose bezweckt die Blockierung der Replikation, anschließend die Eliminierung der abgestorbenen intrazellulären Form. Eine Monotherapie ist ineffektiv.

Mit welchen Reaktionen auf diese Antibiose kann man rechnen?

Eine wird durch die Elimination der Bakterienfragmente — &der Endotoxine — hervorgerufen, die zu Frösteln, Grippesymptomen und allgemeinen Unwohlsein führt.

Eine andere wird durch die Freisetzung von Stoffwechselgiften verursacht: Schwindelanfälle, psychische Störungen. Sie können, wenn sie nicht verstanden werden, beängstigend sein. Die Heftigkeit und die Dauer dieser Reaktionen hängen von der Höhe der Erregerlast ab. Bei der MS, vor allem bei der frühen schubförmigen MS, scheint die Erregerlast niedrig zu sein, die Reaktion ist kurz. Bei anderen Erkrankungen, vor allem die, die mit einer Multi-System Beteiligung einhergehen, ist die Erregerlast hoch und die Reaktionen auf die Antibiose unangenehm und längerfristig.

Dem Patienten kann aber versichert werden, dass eine Reaktion auf diese Antibiose ein Indiz für die Bakterienvernichtung darstellt und diese aufhören wird.

„Herzlichen Dank für die Übersetzung der Auszügen aus dem Artikel “Wheldon Protocol“ auf Cpnhelp.org an Ilka.“