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Welche Chlamydien hab ich überhaupt?

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  • #317675
    lecris
    Teilnehmer

    Hallo,

    Ich hab vor kurzem die Diagnose „massive Chlamydieninfektion“ von einem Hausarzt bekommen, welche er durch eine Blutanalyse festgestellt hat. So bin ich dann auch auf diese Seite gestoßen.
    Seit einigen Jahren hab ich immer wieder starke Gelenkschmerzen, bin oft erschöpft, habe schlechte Leberwerte, sowie erhöhte Muskelspannung und einen, nicht starken, aber chronischen Schnupfen (ausserdem öfter Kopschmerzen, Spannungen in der Brust, trockener Hals usw.).
    Nach unzähligen Blutabnahmen, wo man immer nur nach Autoimmunen Krankheitserregern forschte (alle negativ, nur regressive Veränderungen an den Gelenken?!), meinte mein vorheriger Arzt, ich sei ja Student und solle einfach weniger Trinken (Alkohol den ich sowieso ziemlich meide da ich ihn nicht (mehr) gut vertrage). Die anderen Symptome seien wahrscheinlich psychosomatisch.

    Nun hab ich einige andere Ärzte besucht, die meinten es wäre Wohl alles soweit in Ordnung, ich hätte vielleicht eine Fettleber und solle mich gesünder ernähren. Mein jetziger Hausarzt hat mir jetzt wenigstens zugehört und einige Analysen gemacht und so die Chlamydien festgestellt.
    Er hat mir Doxystad verschrieben, und meint dann wäre schnell wieder alles ok. Ich weiss aber jetzt nicht einmal welche Chlamydien ich überhaupt habe, und denke nach meinen Nachforschungen auf dieser Seite, dass es wohl nicht so einfach ist diese „Parasiten“ loszuwerden?!

    Weiss vielleicht jemand Rat wie ich weiter verfahren sollte? Kennt vielleicht jemand einen Spezialisten im Raum Trier? bin für jeden Tipp dankbar!

    Liebe Grüße,

    Chris

    #3173502
    Andreas
    Teilnehmer

    Hallo Chris,

    Deine Vor- und Leidensgeschichte ist geradezu typisch. Willkommen im Club!

    >Er hat mir Doxystad verschrieben, und meint dann wäre schnell wieder alles ok.

    Doxystad enthält Doxycyclin. Das ist ein Tetrazyklin, also ein Antibiotikum, das auf Bakterien statisch wirkt. D.h., es hemmt sie in ihrer Vermehrung, tötet sie aber in den üblichen Dosierungen nicht ab.

    Bei extrazellulären Bakterien bewirken Biostatika eine Hemmung der Vermehrung der Keime, sodass das Immunsystem ihrer Herr wird. So jedenfalls der Therapieansatz. Eine Verlangsamung des Keimwachstums ist bei extrazellulären Keimen idR mit der Beseitigung der Population durch das Immunsystem einhergehend, da diese Keime idR keine Rückzugsräume haben.

    Ganz anders aber intrazelluläre Keime wie Chlamydien. Da sich diese innerhalb menschlicher Wirtszellen aufhalten und vermehren, werden sie nicht von Antikörpern angegriffen. Nur ihre extrazelluläre Sporenform ist der Immumtätigkeit ausgesetzt. Die intrazellulären Abwehrmechanismen können Chlamydien oft lahmlegen.

    Es dauert zudem eine ganze Weile bis der Wirkstoff überhaupt sich in den Zellen anreichert. Wenn Chlamydien in ihrer intrazellulären Form (Vermehrungsform) mit Biostatika konfrontiert werden, gehen sie in einen inaktiven Zustand, indem sie keinen Stoffwechsel mehr haben, über den sie durch den Wirkstoff angreifbar wären. Diesen Zustand behalten sie bei, bis die Bedingungen für sie günstiger werden und reaktivieren sich dann wieder. Deshalb sind Mono-Antibiosen oft wirkungslos und erbringen nur vorübergehende Effekte.

    Es hängt nun sehr viel davon ab, welche Chlamydienart Du hast. Evtl. hast Du auch mehrere gleichzeitig. Chlamydia trachomatis (Ctr), die sexuell übertragbare Form, ist weniger widerstandsfähig und die Chance, sie mit einer Mono-Antibiose loszuwerden ist relativ hoch. Chlamydia pneumoniae (Cpn), die Atemwegsvariante, ist weitaus widerstandsfähiger. Mono-Antibiosen versagen bei ihr häufig.

    Im Falle einer persistierenden Infektion, d.h. einer, die Mono-Antibiosen überdauert, ist der Einsatz mehrere Antibiotika in einem bestimmten Schema über einen sehr langen Zeitraum (eher Jahre, als Monate) allein effektiv:

    http://www.cpnhelp.org/cpn_and_cap_overview

    Du solltest also von Deinem Arzt erfragen, welche Chlamydienarten bei Dir alles nachgewiesen wurden. Wenn Du im Zuge der Doxy-Behandlung das Gefühl hast, die Therapie erbringe nur eine bedingte Verbesserung, oder nach Absetzen des Doxy fällst Du wieder zurück, dann mußt Du den Arzt von den Multi-Antibiose-Ansätzen überzeugen.

    Hals- & Beinbruch

    Gruß

    Andreas

    #3173507
    lecris
    Teilnehmer

    Ok das ist zwar nicht die „erhoffte“ Antwort (da wäre mir ein „dein Arzt hat Recht“ lieber gewesen 😉 aber ich Danke für die rasche und ausführliche Antwort. Werd das mal hinterfragen, aber ehrlich gesagt weiss ich nicht ob der Arzt überhaupt genau weiss um welche es sich da handelt…

    Danke nochmals und liebe Grüße,

    Chris

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