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19. Februar 2012 um 12:17 Uhr #318544BernieTeilnehmer
Liebe Alle – ich stelle dieses Thema hier ein, weil es eine immer größere Brisanz besitzt und Menschen wie wir, die teilweise große Mengen an AB`s über lange Zeiträume konsumieren, in besonderer Weise betrifft.
Vermutlich ist den Meisten von uns schon bewußt, daß resistente Bakterien ein zunehmendes Problem in der Medizin darstellen und haben z.B. von MRSA gehört und gelesen. Darüberhinaus tragen wir jedoch auch durch unsere eigenes Verhalten Verantwortung, indem wir die Bildung resistenter Keime fördern oder ihr entgegen wirken können: Die Resistenzbildung funktioniert immer dann besonders gut, wenn AB`s unterhalb der wirksamen Dosis oder in zu kurzen Behandlungsintervallen eingenommen werden, d. h. wir können durch unser Einnahmeverhalten Resistenzbildungen fördern oder ihr entgegenwirken.
Ich möchte hier das Beispiel der ESBL-positiven Bakterien anführen und zitiere aus der Fachpresse:
ESBL steht für „extended-spectrum-ß-lactamase“, eine Gruppe von Enzymen, die in gramnegativen Bakterien Resistenzen gegen einen Großteil der in Human- und Tiermedizin eingesetzten AB`s bilden können. Sie spalten – daher ihr Name – ein viel breiteres Spektrum an ß-Laktam-AB`s, als herkömmliche ß-Laktamasen. Ihre Resistenzgene werden von Plasmiden, (Anm.: =ringförmige DNA außerhalb des Zellkerns), kodiert, die sehr leicht zwischen verschiedenen, gramnegativen Bakterienarten weitergeben werden können. Da viele gramnegative Bakterien zur natürlichen Darmflora gehören, tragen Menschen und Tiere ESBL-Keime im Körper – auch ohne zu erkranken. Kritisch wird es, wenn diese Keime z. B. einen Harnwegsinfekt auslösen oder zu eine Sepsis führen und dann nicht mehr auf AB`s ansprechen.
Letzeres kann natürlich jedem von uns selbst leicht passieren, in dem z. B. durch ein ungünstiges AB-Einnahmeregime resistent gezüchtete Darmkeime in die Harnröhre verschleppt werden. Je abwehrgeschwächter der Körper, desto größer dann das Risiko einer Keimausbreitung bis hin zur Sepsis. Seit dem Jahr 2000 nimmt die Zahl der ESBL-Infektionen in der Humanmedizin ständig zu und bereitet entsprechend große Sorgen.
Als Konsumenten tragen wir eine Mitverantwortung nicht nur für uns selbst, sondern auch für Andere und müssen dies bei der AB-Einnahme bedenken.19. Februar 2012 um 16:21 Uhr #3180281Robert2312TeilnehmerHallo Bernie,
ich bin ganz deiner Meinung. Jedoch steht dem die Lebensmittelindustrie engegen. Dadurch, dass in der Tiermast Antibiotika alltäglich sind, deren Wirkungsgrad sich auf Menschen überträgt und deren Dosis zu niedrig ist, um Keim zu bekämpfen, fördern diese mit hoher Wahrscheinlichkeit Resistenzen beim Mensch und Tier. Leider wird die Wahrheit oft verkannt und an anderer Stelle ausgetragen. Da die Antibiotika in den Gewebsstrukturen der Tiere und Lebensmittel verankert sind, wirken sie überwiegend im Darm. Jetzt lässt sich ein Schluss ziehen, warum meistens Darmkeime Resistenzen aufweisen. Aber was weis ich schon, bin doch nur Einer von vielen.20. Februar 2012 um 09:36 Uhr #3180288BernieTeilnehmerDer Einsatz von Fütterungs-AB in der Tier-, und hier vor allem in der Geflügel-mast, IST ein Problem. Doch hierauf können wir nur indirekt durch unser Kaufverhalten Einfluß nehmen. (Lebe übrigens selbst überwiegend vegetarisch und kaufe nur selten Fleisch, dann Bioware). Solange der Verbraucher viel billiges Fleisch aus konventioneller Haltung kauft….. usw. usf. Ich denke, die Zusammenhänge muß man nicht erklären. Leider ist dies nicht der einzige Grund für Resistenzbildungen. Die Humanmedizin, aber auch die Patienten selbst, sind durch Anwendungsfehler, (zu häufige AB-Anwendung, Unterdosierung, zu kurze Behandlungsdauer usw. usf.) natürlich ebenfalls ursächlich beteiligt. Zumindest darauf können wir aber selbst als Konsumenten direkten Einfluß nehmen. Aber was weiß ich schon.
2. März 2012 um 18:26 Uhr #3180520Robert2312TeilnehmerDa kann ich dir nur zustimmen!!!
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