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26. Februar 2010 um 17:40 Uhr #317938ulynnTeilnehmer
Hallo, ich wende mich, im Namen meines Mannes, an Euch alle hier in diesem Forum, weil wir beide nicht mehr weiter wissen und uns sowohl Kraft und Mut verlassen, weiterzukämpfen. Ein paar Ratschläge oder Herangehensweisen an die Krankheit bzw. die Symptome würden uns vielleicht schon weiterhelfen. Ich werde erst einmal beschreiben, was los ist und dann meine Fragen loswerden. Also:
Im Sommer 2002 fing mein Mann (jetzt 39) an, starke Gelenkschmerzen zu haben, hauptsächlich in seinen Beinen, größtenteils Waden, gelegentlich Oberschenkel, er meinte, es fühle sich an wie ein Geschwür in der Größe eines Golfballs, das im Bein wandert und heute hier, morgen dort zu spüren ist. Dieser Sommer war besonders schlimm und oftmals konnte er tagelang nicht laufen. Wir dachten an Rheuma. Ärzte konnten uns dazu keine genaue Auskunft geben und schickten uns von einem Spezialisten zum anderen, keiner hatte eine direkte Diagnose bereit. Im selben Sommer kamen offene, eitrige Hautstellen an seinen Hoden zum Vorschein, die wahnsinnig weh taten und übel rochen (2 mal, danach nie wieder), dazu extreme Augen-entzündungen (knallrot, mit Druck bis hin zur Übelkeit) und offene Stellen im Mund an Zunge, Wange, Gaumen. Immer hatte er irgendwas: Bein, Mund, Auge. Kaum war das eine abgeheilt, kam etwas anderes. Manchmal, vor allem im Sommer, wenn es draußen wärmer war und er nicht so sehr fror, schienen die Abstände zwischen den (wir nennen sie) „Attacken“ ein wenig länger zu werden, manchmal Tage oder Wochen, aber länger als 2 Wochen lagen nie dazwischen.
Arztbesuche noch und nöcher, schlimmer wurde seine extreme Schlappheit und der krasse Energiemangel, immer schwach, immer das Gefühl, krank zu sein, etwas auszubrüten. Schließlich der Anhaltspunkt einer Dignose: Behcet-Krankheit. Symptome ähnlich. Heilungsmethoden: keine in Sicht. So lebten wir mit der Krankheit als „Fluch“ bis vor einigen Monaten.
Da stellte sich nämlich bei einem Spermiogramm (wir wünschen uns seit 4 Jahren ein Kind und ich werde nicht schwanger) heraus, daß er Clamydien hat. Beim Informieren und Lesen über diese infektion sind wir auf die Nebenerscheinung „reactive arthritis“ (Reiter Krankheit) gestoßen und alle damit in Verbindung stehenden Symptome passen sehr gut zu seiner Krankheitsgeschichte (allerdings hat er keine Harnprobleme, Wasserlassen ist in Ordnung, bereitet keine Schmerzen). Wir haben uns beide einer Antibiotika-Kur unterzogen, mein Mann war erst allergisch auf das erstverschriebene Mittel, wir mussten die Tabletten umstellen und alles in allem nahm er 30Tage lang Antbiotika. Während dessen ging es ihm SEHR gut. Sein Energie-Level war wieder höher, keine Attacken in der Zeit. Er hat sich endlich mal gesund gefühlt, zum ersten Mal richtig seit 2002. Wie waren voller Hoffnung.
Das war vor ungefähr einem Monat. Die Chlamydien sind weg. Ganz im Gegenteil aber die Symptome seiner Krankheit. Die haben sich, nachdem die Antibiose vorbei war, um das 10-fache verschlechtert. Jede Nacht einmal Schlafanzug wechseln, weil nassgeschwitzt, beide Augen konstant rot, „Golfbälle“ in beiden Beinen, und Mundblasen seitdem. Keine Abstände mehr zwischen den Attacken, nicht mal mehr ein Tag ohne was, er ist so schwach und kraftlos geworden, dagegen anzukämpfen.
Jetzt meine Fragen:
kann uns vielleicht jemand sagen, wie lange eine Heilung dauert? Ist es vieleicht normal, dass die Symptome nicht sofort nach der Antibiose weg sind, sondern dauern sie womöglich noch einige Wochen/Monate an? Aber wenn, warum sind sie dann um so vieles schlimmer geworden? Wie soll es jetzt weitergehen? Der Urologe schickte uns zum Internisten, der widerrum zum Augenarzt, u.s.w. Ich muss dazu sagen, dass mein Mann als freiberuflicher Amerikaner (noch) keine Krankenversicherung hat (er meldet sich jetzt bei der KSK an, aber das dauert nach deren Angaben 4 Monate, so lange können wir in diesem Stadium nicht warten). Aber wir können auch nicht völlig umsonst von Arzt zu Arzt rennen und jedesmal (wie beim Urologen) 396Euro zahlen, ohne dass sich was ändert. Krankenhaus steht außer Frage, das könnten wir nicht bezahlen.
Könnt ihr uns vielleicht einen Rat geben, entweder alternative Kuren der Schmerzen bis zum Zeitpunkt der abgeschlossenen Versicherung, oder eine bestimmte ärztliche Therapie, die wir ja gerne bezahlen würden, solange es ihm besser geht und eine Heilung stattfindet. (Was ist denn Wheldon? Ich habe das einige Male in diesem Forum schon gelesen….) Sollte jemand ähnliche Erfahrungen mit dem Behandlungsprozeß gemacht haben – bitte schreibt uns. Wir wissen, wie gesagt, nicht mehr weiter!
Danke schonmal!27. Februar 2010 um 17:14 Uhr #3175339BazillusTeilnehmeralso wichtig wäre ja schon mal zu erfahren, ob es sich um Chlamydia pneumoniae handelt oder umd trachmomatis.
Dann wäre interessant, wie ihr bzw. der Arzt bestimmt hat, dass die Infektion erfolgreich bekämpft wurde?
Also wenn ihr die Unterlagen nicht habt würde ich sie mir aushändigen lassen. Schon alleine zur Dokumentation. Für alle Fälle.
Es scheiden sich nämlich hier schon die Geister, wann eine Chlamydieninefktion wirklich überstanden ist.
Ansonsten kann ich erstmal keine guten Tips geben. Wichtig wäre die Information, wie es mit Co- Infektionen aussieht.
Also ob da noch andere Bakterien oder Viren ihre Finger mit im Spiel haben.
Zusätzlich wäre von Interesse wie es um sein Immunstatus bestellt ist. Außerdem sollte er, wenn das Geld vorhanden ist, sich auf Nitrostress untersuchen lassen. Wichtig wäre vielleicht auch noch Vitam D Status.
Im Grunde braucht man mehr Informationen.
Also wenn das alles bisher noch nicht geschehen ist sollte dies Punkt für Punkt abgearbeitet werden.
Entweder mit dem jetzigen Arzt, wenn er sich in die Thematik einarbeiten möchte oder mit einem Spezialisten, die allerdings sehr selten sind.
Was ihr jetzt schon mal machen könnt:
– Mit Vitaminen(B und C) , Q10, karnitin, und Zink sublemieren (gibt hier gute Tips)
– Ernährung ein wenig umstellen (Es gibt hier auch Tips von einem Mitglied names Straßenbahn, der meines Wissens die Chlamydien damit gut in den Griff bekommen hat)
– Ein wenig zur Ruhe kommen und Kraft schöpfen für die nächste Etappe, denn es wird noch mal ein langer Weg.
Meldet euch schnellstens wenn ihr neue Infos habt.
Gruß
Bazillus28. Februar 2010 um 11:04 Uhr #3175343ilkaTeilnehmerHi ulynn,
wichtig ist, ob es sich um chlamydia trachomatis oder chlamydia pneumoniae handelt. Bei Arthritis spielen meines Wissens Chlamydia Trachomatis, Yersinien ,aber auch cpn eine Rolle.
Da dein Mann Amerikaner ist,sollte er leicht alles Wissenswerte bei http://www.cpnhelp.org finden.
Dort findest Du Therapiepläne für cpn, Handbuch zum Bakterium, große Unterstützung von den CAP usern.
Ich mache seit 20 Monaten die Wheldon Therapie, vieles Böse ist dadurch verschwunden.
Lest euch ein!Liebe Grüße
Ilka
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