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Rationale Vorgehensweise?

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  • #318014
    Eulea
    Teilnehmer

    Hallo an alle!

    Meine Frage steht schon im Betreff: Ich weiß nicht genau, wie ich nun weiter vorgehen soll. Vielleicht habt Ihr einen Rat für mich?!

    Seit Ende Januar leide ich unter brennenden Harnröhren-/Blasenschmerzen (durchgehend, nicht speziell beim Wasserlassen), jedoch zu keiner Zeit Bakteriennachweis im U-Status und Uricult, lediglich bis ca. März wenig Erys und Leukos. Trotzdem 2x Antibiose mit Cotrim. Im Februar Zytoskopie: Blase massiv gerötet, Blasenbiopsie zum Ausschluss interstitielle Zystitis angeraten. Diese wurde Anfang März durchgeführt: kein Anhalt für IC, jedoch geringgradige chronische Urozystitis im Histo-Befund – zurückzuführen auf immer wiederkehrende Infektionen (asymptomatisch allerdings, denn ich hatte seit 1997 keinen symtomatischen Harnwegsinfekt mehr). Keine Therapieempfehlung außer Schmerzmittel (Tramal, da Nicht-Opiate nicht helfen). Arztwechsel.

    Die Schmerzen verlaufen „in Wellen“. Meist ein paar Tage kaum Schmerzen, dann wieder 8-10 Tage dauernd Schmerzen. Mitte April teilt mir der neue Urologe mit, dass im Serum erhöhte Chlamydien-Titer verliegen und rezeptiert Roxythromycin für 10 Tage. Danach müsste alles gut sein und ich solle nach 6 Wochen zur Titer-Kontrolle kommen. Zusätzlich beginne ich versetzt mit Doxycyclin 150 mg und ACC 600 mg/d. Die Beschwerden bessern sich gleich nach der ersten oder zweiten Einnahme von Roxy. Drei Tage nachdem das Roxythromycin zuende ist, wird’s wieder richtig schlimm. Gestern habe ich in Eigenregie wieder mit dem Roxy begonnen.

    Ich weiß nicht wie hoch die Titer sind und auch nicht, welcher Typ – wahrscheinlich ja trachomatis. Seit August letzten Jahres habe ich häufig Schmerzen in einem Hüftgelenk, nicht belastungsabhängig, eher Ruheschmerz und noch ganz gut auszuhalten, daher bin ich deswegen bisher noch nicht beim Arzt gewesen. Jetzt frage ich mich jedoch, ob das nicht eine reaktive Arthritis sein könnte.

    Mir ist nicht ganz klar, wie das weitere Prozedere aussehen sollte. Sind die langwierigen AB-Schemata auch für C. tr. erprobt? Den bisherigen Äußerungen meines Urologen entnehme ich, dass ihm Therapien über 10 Tage hinaus nicht geläufig sind. Benötige ich einen DNA-Nachweis des Erregers? Auf den Urethralabstrich für einen kulturellen Nachweis bin ich nicht sonderlich scharf. Woher weiß ich, ob der Urologe eine Dauerantibiose aus fachlichen Gründen ablehnt oder aus Gründen einer etwaigen Regressforderung gegen seine Person?

    Bin für jeden Hinweis oder Rat dankbar! Schönen Abend noch,

    viele Grüße
    Eulea

    #3175856
    Andreas
    Teilnehmer

    Intrazelluläre Infektionen sind in Abstrichen schwer nachzuweisen. Man braucht eine Zellkultur, um sie anzuzüchten. Nährstoff auf die Probe geben, warten und dann gucken, was gewachsen ist, funktioniert bei denen nicht.

    >Woher weiß ich, ob der Urologe eine Dauerantibiose aus fachlichen Gründen ablehnt oder aus Gründen einer etwaigen Regressforderung gegen seine Person?

    Das ist eine berichtigte Befürchtung.

    Mein Rat: Gehe zu einem Bakteriologen, am besten Borre-Spezialist, oder Infektionsmediziner. Bei letzteren ist aber auch die Gefahr, nicht richtig erst genommen zu werden. Die haben meist mit HIV, Tbc und dergleichen Kaliber zu tun und sind entsprechend geprägt.

    Es ist häufig, daß Chlamdydieninfekte einer mehrwöchigen Antibiose bedürfen. Die meisten kommen jedoch bei Ctr mit 3 bis 4 Wochen Doxy vom Hof. Wenn man bei Dir weiter ausholen muß, dann brauchst Du einen anderen Arzt als einen Urologen. Borre-Ärzte kennen sich mit Langzeit-Multi-Antibiosen aus. Und haben diesbezüglich auch nicht diese Hemmschwelle.

    Gruß

    Andreas

    #3175857
    sunny2
    Teilnehmer

    Wo genau sind die Schmerzen im Hüftgelenk? Mehr seitlich oder vorne im Bereeich der Leiste?

    lg.
    sunny

    #3175858
    Frigga
    Teilnehmer

    Zur Blasengeschichte, eventuell wurde nicht lang und hoch genug mit AB therapiert, oder mit dem für dich nicht passenden AB. Deine Blasengeschichte liest sich ähnlich wie meine und ich hatte Ruhe nach vier Wochen Doxy intravenös. Bei mir soll es angeblich an der Borreliose gelegen haben. Von was ist letztendlich egal es ist lästig. Ständiger Harndrang, Blut im Urin und fast jeden Abend Blasenschmerzen. Schon vor 20 Jahren riet mir ein Urologe zu einem ganzen Jahr AB was ich aber nicht machte.

    Zur Hüfte, seit letztes Jahr Mai habe ich einstechende Leistenschmerzen nun dauerhaft über die ganze Hüftseite und im Bein bis zur Fessel. War dann im Nov. letzten Jahres beim Orthopäden und der stellte eine fortgeschrittene Hüftarthrose fest wo vor zwei Jahren noch rein gar nichts war, alles sehr seltsam. Ich meine du solltest die Hüftgeschichte nicht zu lang rausziehen und bald von einem Orthopäden untersuchen lassen. Achso ja, der Orthopäde meinte eine Zerstörung der Gelenkknorpel kann schon von Bakterien kommen durch ständige Entzündungen. Und die habe ich ja schon sehr lang aber nie ernst genommen, leider.

    Alles Gute und Grüße von Frigga

    #3175873
    Eulea
    Teilnehmer

    Hallo Ihr drei, vielen lieben Dank für eure Antworten!

    Heute Morgen habe ich kurz mit meinem Urologen telefoniert, weil ich wissen wollte, welche Sorte Chlamydien ich habe. Trachomatis alles negativ; Pneumoniae-IgG 121, -IgA positiv (Wert weiß ich nicht, IgM auch nicht). Irgendwie hatte ich den Eindruck, er kennt sich nicht so gut aus damit. Er fragte, ob mein Mann denn das Roxy auch schön geschluckt hätte wegen des Ping-Pong-Effektes (gibts nur bei Ctr, oder?). Ich solle ruhig nochmal 10 Tage Roxy nehmen und dann nach 6 Wochen zur Titer-Bestimmung kommen. Wenn der Titer dann nicht runter ist, wäre der Cpn wohl resistent (werden die nicht so schnell, oder?).

    Wie finde ich einen niedergelassenen Bakteriologen? Ich wohne in einer kleinen Großstadt und Google spuckt nur Infektiologen im Krankenhaus aus, die keine KV-Zulassung haben. Einen Mikrobiologen in einer Laborgemeinschaft gibt’s, aber ob die Patienten behandeln oder nur Proben diagnostizieren?? Der letzte Rheumatologe/Immunologe hat gerade für diesen Schwerpunkt seine Zulassung wegen Unterbezahlung zurückgegeben. Ansonsten weiß ich nicht, wer Borreliose-Patienten behandelt. Mein Vater war vor vielen Jahren mal erkrankt und lag in einer Krankenhaus-Neurologie.

    Vielleicht sollte ich mal beim o.g. Bakteriologen anrufen und nachfragen, ob die – wie auf ihren Internet-Seiten beschrieben – den Urin auf Chlamydien-DNA untersuchen. Führt das weiter, was meint ihr?

    @ sunny: Die Schmerzen in der Hüfte sind eher seitlich und wie gesagt nicht bewegungsabhängig. Habe manchmal den Eindruck, sie werden durch Bewegung gemildert. In der Leiste tut’s gar nicht weh.

    Für die Hüfte werde ich mir auf jeden Fall eine Überweisung für’s Kernspin besorgen. Das dürfte wohl nicht so schwer sein und – immerhin – da kenne ich wenigstens gute, fähige Radiologen. Aber was mache ich mit der Blase/Harnröhre und den Cpn???

    Herzliche Grüße
    Eulea

    #3182532
    Eulea
    Teilnehmer

    Hallo,

    nach Abschluss der oben beschriebenen AB-Therapie hat es noch ca. 2 Wochen gedauert und ich war beschwerdefrei. Das ganze hielt nun gut 2 Jahre an. Seit ca. 4 Wochen habe ich komplett die gleichen Symptome wieder: Blasen-Harnröhrenschmerzen, Gelenkschmerzen; Uricult o.B.

    War letzte Woche beim Hausarzt mit der Bitte um Chlamydien-Serologie; hab ihm die Serologie-Ergebnisse von 2010 gezeigt und berichtet, welches Therapie-Schema ich damals hatte (3 Wochen Roxy, 3 Wochen Doxy, 3 Wochen ACC). Das wäre aber mit Kanonen auf Spatzen geschossen, meinte er und rezeptierte blind Doxy für 10 Tage.

    Heute hab ich die Serologie-Ergebnisse bekommen:
    AK gegen C.tr.: IGG 1,9 U (< 8,5 = neg.), IGA 8,5 U (8,5-11,5 = grenzw.)
    AK gegen C.pn. stehen nicht drauf (????? Warum nicht??)
    Chlamydien-Immunoblot: für C.tr. und C.pn. IGG jeweils 3 (<=3 = neg.), IGA jeweils 0 Auswertung: Serologisch kein Hinweis für eine Infektion mit C.tr., bei klinischen Symptomen PCR empfohlen. Beim letzten Mal hatte ich auch keine C.tr.- sondern eine C.pn.-Infektion. Ich verstehe nicht, weshalb die AK gegen C.pn. nicht getestet wurden. Heißt der negative Immunoblot, dass ich auch keine C.pn.-Infektion haben kann? Bin etwas ratlos. Der Hausarzt will zwar nun die PCR aus dem Urin bestimmen lassen. Dann muss ich wohl explizit auf C.tr.- und C.pn.-Testung hinweisen. Bringt das Ganze während/nach Doxy-Therapie noch was?
    Hatte die Symptombesserung (Heilung) vor zwei Jahren vielleicht gar nichts mit den erhöhten C.pn.-Werten zu tun? Zufälllige Koinzidenz?

    Alternativ könnte ich noch zu dem niedergelassenen Urologen gehen, der mich damals behandelt hat. Im Vergleich schien der ein bisschen mehr Ahnung zu haben. Zumindest kannte der den Unterschied zwischen C.tr. und C.pn.

    Was meint ihr? Ich komme problemlos an die ganzen ABs heran. Ich will aber nicht ins Blaue hinein (unnötige) Medikamente nehmen, zumal mir damals das Roxy nicht so gut bekommen ist.

    Liebe Grüße, Eulea

    #3182538
    geogetti
    Teilnehmer

    hallo, beim pcr wird wahrscheinlich nix rauskommen. ich habe/ hatte ähnliche werte wie du. cpn titer beide deutlich positiv, ct iga grenzwertig. symptome va genitalbereich und hüfte. dr ltt hat dann hohe werte bei ct angezeigt (SI 51), so dass ich momentan mit ab dagegen vorgehe. cpn werden danach genauer angeschaut. pcr habe ich auch 2 mal machen lassen, kam nix raus außer geld rausgeschmissen und dass man schief angeschaut wird. das mit der symptombesserung ist schwierig zu beantworten, das problem haben viele hier. es kann immer etwas anderes sein, bakterien gibt es zuhauf und nicht alle sind auffindbar die dir die beschwerden machen. also beschränken wir uns auf die nachweisbaren, und das geht häufig mit dem ltt am besten. lg

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