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Interessantes für „Darm“geplagte: Tryptophan

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  • #318738
    Bernie
    Teilnehmer

    Für alle Darmgeplagte hier ein Auschnitt aus einer Veröffentlichung:
    ….Verbindung zwischen ACE2 und der Aminosäure-Balance
    Sie arbeiteten am Enzym ACE2, das an Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Herzversagen beteiligt ist. 2005 wurde ACE2 auch als essenzieller Rezeptor bei SARS-Virusinfektionen und akutem Lungenversagen identifiziert. Plötzlich entdeckten die Forscher eine völlig neue Funktion von ACE2: Das Enzym reguliert auch die Aufnahme der essenziellen Aminosäure Tryptophan aus dem Darm. Selbst Josef Penninger war überrascht: „Seit mehr als zehn Jahren forsche ich bereits an diesem Enzym, aber dass wir hier einen komplett neuen Zusammenhang zwischen ACE2 und der Aminosäure-Balance im Darm finden würden, hat mich verblüfft. Die Biologie ist wirklich erstaunlich.“ Mäuse, die den Regulator ACE2 nicht besitzen (ACE2 knock-out Mäuse), können Tryptophan kaum mehr aus dem Darm aufnehmen und entwickeln alle Symptome einer Eiweiß-Mangelernährung: Immunschwäche im Darm, Durchfall, Darmentzündungen. Im gesunden Organismus bleibt ein Teil des aufgenommenen Tryptophans lokal in der Darmschleimhaut und fördert dort die Produktion sogenannter Defensine, die wie ein natürliches Antibiotikum zur Abwehr von Bakterien wirken. Zuwenig Tryptophan bedeutet folglich zu wenige Defensine, was zu einer anderen Bakterienzusammensetzung im Darm führt und die dort angesiedelte Darmflora stört. Eine gestörte Darmflora wiederum führt zu Durchfall und Darmentzündungen.
    Entzündliche Darmerkrankungen: Beschwerden lindern durch Tryptophan?
    In den Studien, die die Wiener gemeinsam mit dem Wissenschaftler Philip Rosenstiel und anderen Kollegen der Universität Kiel durchführten, zeigte sich, dass die vermehrte Zugabe von Tryptophan über die Nahrung den Mäusen, die massiv an Darmentzündungen litten, helfen konnte. Die Darmflora der Tiere normalisierte sich wieder, Entzündungen gingen zurück und die Mäuse zeigten sich auch weniger anfällig für erneute Darmentzündungen. Josef Penninger sieht in diesen erfolgreichen Forschungsergebnissen eine große Chance für eine medizinische Anwendung: „Menschen, die an chronisch entzündlichen Darmerkrankungen leiden, könnte man mit diesem neuen Therapieansatz möglicherweise helfen. Zudem wären Nebenwirkungen durch die verstärkte Zufuhr einer ohnehin in der Nahrung vorkommenden Aminosäure kaum zu befürchten.“ Ein Erfolg in klinischen Studien hätte große Relevanz, in Österreich leiden etwa 80.000 Menschen an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung, wie Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn.
    Prophylaxe über die Ernährung?
    „Unsere Forschungsergebnisse zeigen, wie unmittelbar Bestandteile der Nahrung auf die Zusammensetzung der Darmflora Einfluss nehmen“, erklärt Erstautor Thomas Perlot. „Das Wissen um diese molekularen Zusammenhänge kann in Zukunft sicher genutzt werden, um über eine spezielle Diät bzw. die Zufuhr bestimmter Nahrungsbestandteile einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Darmentzündungen entgegenzuwirken.“
    Originalpublikation:
    ACE2 links amino acid malnutrition to microbial ecology and intestinal inflammation
    T. Perlot et al.; Nature; doi:10.1038/nature11228; 2012

    #3181945
    AlexD
    Teilnehmer

    Laut Strunz (http://www.strunz.com) ist Tryptophan schwer über die Nahrung zu bekommen da nur wenige Nahrungsmittel über diese Aminosäure verfügen. Bei hochwertigen Eiweisspräparate ist es vorhanden.

    Grüße

    Alex

    #3181949
    Bernie
    Teilnehmer

    „Tryptophan ist derzeit in Deutschland als Arzneimittel zur Behandlung von Schlafstörungen zugelassen. L-Tryptophan ist ein nicht-rezeptpflichtiges Arzneimittel und wird in einer Dosierung von 500 mg pro Tablette angeboten (z.B. L-Tryptophan ratiopharm). In der wissenschaftlichen Literatur steht seit Jahren ein weiteres Anwendungsgebiet im Focus: die Behandlung von depressiven Störungen. Als wichtige Vorläufersubstanz zur Bildung von Serotonin (5-Hydroxytryptamin) kann Tryptophan direkt in den Stoffwechsel dieses zentralen Neurotransmitters eingreifen. „

    Man könnte also relativ nebenwirkungsfrei evt. mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Werde es mal ausprobieren.

    #3181950
    Kundali
    Teilnehmer

    Es gibt auch 5-hyxroxytryptophan. Ich meine das hat irgendeinen Vorteil. Hab ca 1 1/2 Monate 100mg am Tag genommen und leider nichts gemerkt. Da ich knapp bei Kasse bin und mir ein paar Untersuchungen wichtiger waren, hab ich momentan keins mehr.

    Evtl. werde ich da noch mal einen Versuch mit starten.

    #3182623
    tullrich
    Teilnehmer

    dieser Thread ist zwar schon etwas älter,aber ich hatte mich vor einiger Zeit auch mal damit beschäftigt.also:Wichtig bei L-Tryptophan:niemals!!!!mit anderen Antidepressiva nehmen.Das kann zu einem sogenannten Serotoninsyndrom führen,was ev tödlich sein kann.Und immer wieder Pausen einlegen,also nicht täglich nehmen.sondern 5x,dann mind 2 Tg Pause…etc

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