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Hoffnungslosigkeit

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  • #318055
    laura
    Teilnehmer

    Hey,

    Da ich es sooo leid bin mich mit meiner Krankheit und den möglichen Therapieformen zu befassen, und damit, ob überhaupt irgendetwas helfen wird, da es mir zur Zeit trotz mittlerweile dreimonatiger Antibiotika-Einnahme wieder schlechter geht, und ich es leid bin, zu fragen, ob es jetzt so ist, dass die Antibiotika nicht anschlagen (und warum das so ist) oder, ob es eine normale Herxheimer ist, oder, ob ich eine ganz andere unentdeckte Krankheit habe – wollte ich hier fragen, wie ihr das psychisch durchsteht?

    Wie hält man auf Dauer die Perspektive aus ein Leben lang krank zu sein? Wie geht ihr mit der Angst einer beschissenen Zukunftsperspektive um? Ich bin 23 Jahre alt und studiere (soweit man das im Moment noch so nennen kann…) und ich frage mich immer mehr, wie ich einmal leben werde. Wie soll ich mein Studium abschließen, wenn ich überhaupt nicht belastungsfähig bin? In jedem Seminar wird sooo viel verlangt. Früher hab ich das geschafft, jetzt kapituliere ich einfach nur. Wenn ich aber abbreche, habe ich nur Matura und keine Ausbildung.

    Wie soll ich einmal arbeiten, mit solch einem Gesundheitszustand? Wie soll ich in Zeiten der steigenden Arbeitslosigkeit, der Kürzungen im Sozialbereich, etc. als chronisch kranker Mensch meine Existenz absichern? Wie soll ich mir eine Miete leisten, oder: Wie soll ich mich mit einer nicht anerkannten Krankheit (Außer meinem Hausarzt glaubt mir ja niemand, dass ich krank bin.) arbeitsunfähig schreiben lassen?

    Immer wieder ertappe ich mich dabei zu kalkulieren, dass ich unter Antibiose vielleicht noch mein Studium schaffen könnte, und danach ….? Aus heutiger Perspektive erscheinen mir alle meine früheren Probleme so lächerlich. Im Vergleich zu dem hier, finde ich mich noch immer in einer Verweigerungshaltung. Ich verdränge und will es nicht wahrhaben. Dann zieht mich wieder eine Verschlechterung total runter und ich heule einen ganzen Abend. Meine Mutter fragt mich, ob ich denn nicht bald mit den Antibiotika aufhöre (ich bin froh, solange ich sie noch verschrieben bekomme…).

    Ich fühle mich total alleine. Ich habe einen unglaublich lieben Exfreund, der immer für mich da ist und eine Beziehung, die ist so unglaublich schön. Aber ich fühle mich trotzdem so hoffnungslos. All die lieben Menschen, die ich habe, können mir einfach nicht helfen. Sie sind gesund und ich bin krank. Ich will nicht unheilbar krank sein. Sind Chlamydien, Bartonellen, was auch immer wirklich unheilbar….

    Ich war früher so energiegeladen, zielstrebig, das, was ich mir vorgenommen habe, habe ich auch durchgezogen. Jetzt krieg ich so wenig auf die Reihe. Früher habe ich auf Konzerten einfach durchgetanzt und habe gelebt… Jetzt sag ich so oft ab, komme nicht zu Festen, treffe so selten Leute, weil es mir schlecht geht und ich müde bin. Ich habe keine Lust mehr auf Abenteuer, will nur mehr in der Wiese liegen und schlafen. Ich werde nie wieder so ein Leben haben, wie früher. Und das macht mich so verzweifelt. Ich will mich nicht aufgeben, aber ich weiß nicht, wie ich das alles schaffen soll… Ich habe 9 Monate um eine Diagnose gekämpft. Aber ich habe keine Kraft mehr. Nach einem Jahr Krankheit kann ich einfach nicht mehr.

    Seid ihr auch so alleine? Habt ihr (persönlichen) Kontakt mit anderen Betroffenen? Hilft euch das? Ich tippe meine Depression hier in ein Forum, aber das ist was anderes, vielleicht? Oder was hilft euch sonst um durchzuhalten?

    nora

    #3176151
    AlexD
    Teilnehmer

    Ich kann Dir nur aus Erfahrungen mit anderen Menschen mitteilen, die ähnlich ging. Da hilft es, wenn man sein Schicksaal selbst in die Hand nimmt und nach alternativen Lösungsmöglichkeiten sucht.

    Chronische bakterielle Entzündungen übersteigen in der Regel die Möglichkeiten und Ausbildung der herkömmlichen Ärzten. Nur wenige Forschungsgruppen ist es gelungen, dafür Therapien zu entwickeln und sie sind auch in Versuchsstadion. D.h. man bekommt nicht die Lösung beim Hausarzt um die Ecke. Dazu kann es noch Jahre (wenn nicht Jahrzehnte dauern)

    Trotzdem gibt es viele Menschen die es geschafft haben. Da hilft es auch, ausserhalb Deutschland zu schauen, z.B. bei den CFS (Chronic Fatigue Syndrom) und Lyme Foren. Diese Erkrankungen sind ähnlich weil sie eine ähnliche Ursache haben. Es gibt Lösungen, die deine Lebensqualität enorm erhöhen können. Orientiere Dich einfach an Menschen, die ihre Erkrankung besiegt haben, denn sie können Dir mitteilen, wie es ihnen erging.

    Z.B Amy Proals Geschichte, sie war etwa in deinem Alter und hatte den Stoffwechsel einer 60-jährige. Jetzt ist sie praktisch geheilt.

    http://www.autoimmun.net/forum/viewtopic.php?f=4&t=49

    Nur nicht aufgeben!

    Viel Erfolg,

    Alex

    #3176153
    tmr
    Teilnehmer

    Hey,

    habe grade deinen Beitrag gelesen und muss sagen, dass es mir derzeit genauso geht… Mein Studium ist bis auf meine Masterarbeit, die ich grade schreibe abgeschlossen. Leider weiss ich nicht ob ich mich darüber freuen soll, zumal ich auch nicht belastbar bin. Im Studium, ist es ja noch möglich sich mal zwischendurch hinzulegen.. Aber im Arbeitsleben??:-(

    Ich weiss selbst gerade nicht wie es weiter gehen soll, zumal das Antibiotika zwar anschlägt, also die Symptome vermindert, bzw. diese – so scheint es mir – nur unterdrückt…

    Ich bin grade dabei meine Ernährung strikt umzustellen (nach der Methode von Strassenbahn). Ich habe gemerkt, dass ich absolut keinen Kaffee / Koffein, Schokolade, und Zucker vertrage… Selbst auf AB bekomme ich vor allem durch Koffein eine Symptomverschlechterung!

    Da ich mich nicht damit anfreunden kann, Monate lang AB zu nehem, versuche ich es nach der AB Therapie, die Ernärungsumstellung durchzuhalten und zusätzlich diverse Vitamine einzunehmen…Mal schaun ob es wirkt

    Ich kann dir nur raten weiter zu kämpfen, zumal du ja weisst wer der Feind ist!!! Bei mir hat es 2! Jahre und viele heftige Untersuchungen gedauert, bis (trotz niedriger Titer im normalen Laborbefund) durch T Cell Spot die Clamydien diagniostiziert wurden… Ich finde, wenn man erstmal weiss, was einen quält und auch nur EINE Person kennt, die wieder gesund geworden ist, warum sollte man dann aufgeben?!?!

    rock on!

    #3176154
    Bazillus
    Teilnehmer

    denn ich habe jetzt seit fast 4 Jahren den Mist, wenn dieser denn Schuld ist an der ganzen Misere.
    Seit einem Jahr habe ich zumindestens eine ungefähre Ahnung(CPN), was mir die Probleme macht. Es ist seit dem zwar besser geworden aber ich bin genau genommen weit weg von dem wie ich vorher war. Das mit der Belastbarkeit im „normalen“ Leben bekomme ich ein Glück hin. Aber alles was darüber hinausgeht wie Sport oder andere außergewöhnliche Tätigkeiten kann man ich noch nicht machen. Ich hoffe und glaube ganz fest, dass es wieder wird. Wenn dem so nicht wäre, müßte ich mich zwar auch damit arrangieren aber das wäre ein mächtiger Tiefschlag.
    Es muss wieder besser werden. Die Frage ist, wie lange es dauern wird. Gib dir und deinem Körper Zeit und versuche rational an die Sache heranzugehen(Ich weiß, wie schwer das ist). Negative Gedanken bringen dich nicht weiter. Ich glaube jeder kennt diese Phasen. Also halt die Ohren steif.
    Gruß
    Bazillus

    #3176156
    bina
    Teilnehmer

    Hey Laura!
    Ich kenne diese Gefühle nur zu gut; aber hier meine Gedanken die mich immer wieder aufbauen

    1.) Ich kenne meinen Feind
    2.) Ich habe einen Spezi der mir hilft
    3.) Ich habe ein tolles Umfeld
    4.) Ich lass mich nicht unterkriegen sondern gehe da durch
    5.) Irgendwann is es vorbei …. sicher

    ach ja ein Satz der mir immer weiterhilft

    „Ich weinte weil ich keine Schuhe habe, bis ich einen Menschen sah
    der keine Füsse hatte“

    alles liebe bina

    #3176160
    strassenbahn
    Teilnehmer

    Kenn ich auch alles, niemand kann einem richtig helfen, alles was wichtig ist fürs Leben, ist erschwert.
    Zum Glück hast du noch funktionierende Beziehungen.
    Bei Männern gehen die oft auch noch verloren wegen der sex. Probleme bei C.trach..

    An deiner Stelle würde ich die Nahrungsumstellung, die eigentlich keine echten Nachteile, wie Antib. o.ä., mit sich bringt, durchführen. Der Verzicht auf Kaffee, Coffeine allg. dürfte doch nicht so schlimm sein gegenüber einer Dauererkrankung.

    Dann hast du ohne Probleme echte Gesundheitschancen, gerade auch was Dein Studium, Kinderwünsche usw., betrifft:

    http://www.chlamydiapneumoniae.de/forum/chlamydientherapie

    Gruß strassenbahn

    #3176185
    sophisticat
    Teilnehmer

    hallo laura!
    ich war damals, als vor 13 jahren all die hässlichen symptome auftraten, auch noch im studium. ich hatte schon mit der diplomarbeit angefangen und mir hätte noch eine prüfung gefehlt. ich habe 1 1/2 jahre ärztemarathon absolviert, ohne dass eine der auf alle möglichen sorten rheuma abzielenden behandlungen was gebracht hätte. weil ich keine schmerzmittel vertragen habe und ich nur noch weitgehend schmerzfrei war, wenn ich mit zig kissen ausgepolstert im bett gelegen habe, kein buch mehr halten konnte, (…), habe ich mein studium untrbrechen müssen. perspektiven hatte ich eigentlich keine mehr und habe mich gedanklich schon im rollstuhl gesehen, weil von woche zu woche immer weniger ging. im nachhinein habe ich immer gestaunt, dass ich über diese zeit im kopf so gesund geblieben bin. ich weiss nicht, welche faktoren noch eine rolle gespielt haben, aber es war viel glück und zufall dabei, dass ich irgendwann eine behandlung mit ab bekommen habe und diese auch bei wiederholten schüben eine spontane und durchschlagende besserung brachte, so dass ich über jahre(!) – bis auf schwitzen und einen veränderten stoffwechsel – auch ohne medis komplett beschwerdefrei war. wünschte, das wäre heute auch so. inzwischen bin ich seit fast einem jahr „wieder dabei“, freue mich aber darüber, dass es mir mit ab gelingt, die symptome weitgehend zu unterdrücken (eine deutliche verbesserung zu damals ohne behandlung), so dass ich meinen alltag und meine arbeit gut gemacht kriege (psychisch ginge es mir schlechter, wenn ich zuhause bliebe). nach der zufälligen kombi von doxy und cefixim war es jetzt so gut wie seit letztem jahr nicht mehr, so dass ich sogar einen auslassversuch gewagt habe – gut, nach einer woche kommen jetzt die kälteempfindlichkeit und die schmerzen wieder, so dass ich das doxy wieder ansetze … mir sagt das, dass irgendwas schon dran ist an den abs und dass es sicherlich um die richtigte kombination und vielleicht auch glück und zufall geht, dass es aber möglichkeiten gibt, die dinger zumindest in den griff zu kriegen … am schwierigsten war in den letzten monaten der umgang mit den ängsten, dass es wieder so schlimm wird wie damals und ich komplett aus meinem leben aussteigen muss, aber seit ich einen besseren umgang mit den ängsten gefunden habe und gelassener bin, weil ich „mich nicht von irgendwelchen viechern beherrschen lasse“, kann ich die hoffnung noch behalten, dass sich noch eine behandlung mit nachhaltigerem effekt finden lässt … also: lass dich nicht entmutigen!!!
    gglg sophisticat

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