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Gib dem Keimen Zucker !!

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  • #318273
    Phenom77
    Teilnehmer

    Bin gerade durch Zufall über diesen Beitrag gestolpert :

    Gib den Keimen Zucker 18.05.2011
    Kategorie: Wissenschaft

    Es gibt möglicherweise ein nahezu unglaublich einfaches Rezept, um chronischen Infektionen effektiv zu Leibe zu rücken: Man muss dem Patienten neben einem Antibiotikum lediglich etwas Zuckerwasser verabreichen. Der Zucker, konnten US-Forscher jetzt in einer Laborstudie und bei Mäusen zeigen, verstärkt die Wirkung des Antibiotikums nämlich um ein Vielfaches und sorgt dafür, dass auch eine kleine, bei chronischen Infekten entscheidende Gruppe von Bakterien erfasst wird: die sogenannten Persister. Das sind einzelne Bakterienzellen, die ihren Stoffwechsel auf absoluter Sparflamme laufen lassen und deswegen gegen praktisch alle antimikrobiellen Wirkstoffe immun sind. Erwachen sie jedoch nach Monaten oder gar Jahren, können sie die eigentlich überwunden geglaubte Infektion erneut aufflammen lassen – nicht selten aggressiver und heftiger als zuvor. Mit dem Zuckertrick sei es erstmals überhaupt gelungen, diese Persister gezielt anzugreifen, die unter anderem Tuberkulose oder auch Infektionen mit dem Krankenhauskeim Staphylococcus aureus so gefährlich machen, schreibt das Team.

    Wenn Bakterien Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln, verdanken sie das immer einer genetischen Veränderung: einer Mutation oder einem zusätzlichen Gen, das sie aus der Umwelt aufgenommen haben. Persister dagegen unterscheiden sich genetisch überhaupt nicht von ihren Artgenossen. Das einzige, was sie auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, in den Stand-by-Modus zu schalten – einen Zustand, in dem alle Stoffwechselfunktionen auf ein Minimum reduziert sind und in dem sich die Bakterien weder teilen noch wachsen. Deswegen können ihnen auch die meisten Antibiotika nichts anhaben, denn die sind im Allgemeinen auf einen aktiven Stoffwechsel angewiesen. Einige antimikrobielle Wirkstoffe blockieren beispielsweise die Produktion von Zellwandbausteinen oder schädigen die DNA, was zwar fatal für Zellen ist, die sich teilen, ruhenden Zellen jedoch nichts ausmacht.

    Entsprechend schwierig sei es, einen Ansatzpunkt zu finden, mit dem man den hartnäckigen Persistern doch noch zu Leibe rücken kann, erläutern Kyle Allison vom Howard Hughes Medical Institute an der Boston University und seine Kollegen. Ihre Idee dazu sah wie folgt aus: Wenn bestimmte Antibiotika nur dann in die Zelle aufgenommen werden, wenn diese Energie dafür aufwendet, und wenn genau diese Energie bei ruhenden Zellen Mangelware ist, sollte sich die Antibiotika-Aufnahme beschleunigen lassen, wenn man die Zelle dazu bringt, mehr Energie zu erzeugen. Um das zu testen, versetzten die Wissenschaftler Persister aus einer E.coli-Kolonie mit Gentamicin, einem gängigen Breitband-Antibiotikum aus der Klasse der Aminoglykoside, und verschiedenen Ausgangs- und Zwischenprodukten des Bakterienstoffwechsels, darunter Traubenzucker, Fruchtzucker und Mannitol.

    Das Ergebnis war beeindruckend: Während Gentamicin alleine keinerlei Todesopfer unter den Bakterien forderte, killte die Kombination mit einem Zucker 99,9 Prozent der Persister – und zwar schon innerhalb von zwei Stunden. Auch beim Einsatz gegen die gefürchteten Biofilme, bei denen sich die Bakterien in einer Art Schleimschicht verschanzen, bewährte sich die Kombination, ebenso wie beim Abtöten des Krankenhauskeims Staphylococcus aureus. Bei anderen Wirkstoffklassen war dagegen kein Verstärkungseffekt zu beobachten. Der Zucker sorgt demnach zwar dafür, dass die Persister aus ihrem Winterschlaf erwachen und ihren Stoffwechsel wieder ankurbeln, um Energie zu produzieren und damit auch die Antibiotika verstärkt aufzunehmen, schließen die Wissenschaftler. Die Stimulation reicht jedoch nicht aus, um auch das Wachstum oder gar die Fortpflanzung wieder in Gang zu setzen.

    Sollte sich diese – unglaublich einfache – Strategie auch in weiteren Studien bewähren, könnte vor allem Menschen mit chronischen oder immer wieder aufflammenden Infektionen, etwa der Harnwege, geholfen werden, so die Forscher. Und auch die nach wie vor weltweit verbreitete Tuberkulose könnte effektiver behandelt werden – ein Ziel, das die Forscher als nächstes ins Auge fassen wollen.

    Kyle Allison (Howard Hughes Medical Institute, Boston University) et al.: Nature, Bd. 473, S. 216
    wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel

    http://www.noweda.de/apotheker/aktuelles/news/gib-den-keimen-zucker/

    Liebe Grüße

    #3177772
    strassenbahn
    Teilnehmer

    Das man mit einem hohen Blutzuckerpegel Bakterien, speziell eben auch Chlam. fördert, entspricht ja meinen Erfahrungen, wie hier immer wieder geschrieben.

    Allerdings funktioniert das nicht so, wie oben geschrieben, zumindest nicht bei allen C.p.stämmen.

    Bei dem Stamm, den ich hatte, war es auf dem Höhepunkt meiner Erkrankung in 2007 so, dass ich tütenweise Traubenzucker gegessen habe, da mir damals die Manipulation meines Botenstoffsystems durch C.p. noch nicht bekannt war und ich dem dauernden von C.p. erzeugten Hunger durch dauerndes Vorhalten von mind. 5 Traubenzuckerpackungen, nachgegeben hatte.

    Genau zu der Zeit nahm ich zuerst Erythromycin, was auch zur sehr schnellen Beseitigung von C.trach. führte, auf C.p. hatte aber die Kombination Ery. – Zucker überhaupt keinerlei Einfluss.

    Im Gegenteil: C.p. nahm während der Einnahme von sehr viel Zucker und Ery. erheblich zu und ich erkrankte erst richtig heftig zusätzlich zu den vorherigen C.p. symptomen mit weiteren erheblichen Problemen.

    Also bei C.p. kann ich persönlich nur abraten mit Zucker den Therapieerfolg zu vergrößern, da diese Therapieart nur dann funktioniert, wenn es ein sicher wirkendes Antib. gibt.

    Dieses ist mir aber noch nicht bekannt und auch die Kombinationstherapien nach Marshall usw. beruhen eben auch nicht sicher auf direkten Antib.angriffen auf C.p., da diese dazu viel zu lange dauern.

    Selbst wenn die Antib. direkt wirken nach Marshall usw., dann eben nur periodenweise, wenn der Ruhezustand kurzzeitig verlassen wurde o.ä..
    Zeitgleich ermöglicht man dann aber C.p. durch den hohen Zuckerpegel eine schnelle Vermehrung, weshalb letztlich fraglich ist, ob sich C.p. dann mehr vermehrt oder abstirbt, je nach C.p.stamm usw..

    Solange man kein direkt wirksames Antib. gegen C.p. zur Verfügung hat, bleibt eine Zucker – Antib.- Therapie bei C.p. ein höheres Risiko.

    Gruß strassenbahn

    #3177773
    spiritofcharity
    Teilnehmer

    ich möchte mich auch mit einklinken.

    so wie strassenbahn schreibt denke ich nicht dass das zucker futtern vielgutes mit sich bringt. kann aus eigener erfahrung sagen das ich damals oft nachts aufgewacht bin mit einem unglaublichen heißhunger auf süßes. hab mir dann wenns sein musste auch ne 200g tafel eingebaut und konnte dann wieder ruhig weiter schlafen.

    auch wie prof g es sagt und an die sache heran geht, mit der einstellung das man die biester am wachstum hindern muss damit das immunsystem aufräumen kann, bestätigt ja das es kein wirklich direkt wirkendes wundermittel gibt. es gibt seiner aussage nach zwar mittel welche direkt tödlich für die cpn sind nur ob die wirklich jeden einzelnen erwischen?

    meiner meinung nach ist es daher ein absoluter widerspruch in sich, einerseits die bakterien an der vermehrung zu hindern damit das immunsystem langsam aufräumen kann aber dann gleichzeitig zucker zum wachstum zu nehmen.

    heute habe ich übrigens diese nächtlichen fressattacken nicht mehr, was mir definitiv beweist das an der zuckergeschichte was dran ist.

    mit trachomatis könnte ich mir schon vorstellen dass das vllt klappt, da nach meinen erfahrungen die cpn wesentlich hartnäckiger sind und bei weitem nicht so schnell kaputt gemacht werden können. nur wer möchte den selbstversuch an sich unternehmen? heute gehe ich davon aus, das wenn man die cpn los geworden ist, dann hat man auch die trachomatis mit im sack, da die cpn therapie die anderen keime mit bekämpft. kennt jemand von euch einen fall wo es anders wäre?

    wäre mal interessant ob es überhaupt wen gibt der cpn in den griff bekommen hat aber die trachomatis noch immer vorhanden ist. wenn ja wäre schön von dieser person zu lesen damit ich meine theorie über den haufen werfen könnt 😀

    liebe grüße und alles gute
    andy

    #3177774
    Bernie
    Teilnehmer

    Unter Laborbedingungen bzw. in der Zellkultur ist es möglich, gute bzw. schlechte Wachstumsbedingungen zu simulieren und spezifische Eigenschaften von Mikroorganismen zu ermitteln. Dies ist wichtig für die Grundlagenforschung. Aber bitte beachten: zwischen diesen sog. „in-vitro-„Bedingungen und der Situation „in-vivo“, also in einem lebenden, komplexen Organismus, liegen Welten. Es ist nicht möglich, ein Ergebnis aus der Zellkultur 1:1 auf die Verhältnisse in einem Lebewesen zu übertragen. Bsp: Eine Zellkultur besteht aus einem Verband vollkommen gleichartiger Zellen, die i. d. R. aus einer Laborzelllinie unter standardisierten Bedingungen gezüchtet werden. Es gibt keine anderen Zellarten, keine komplexen Organstrukturen, keine Abweichungen bei pH, Temperatur,etc., keine Interaktionen mit anderen Mikroorganismen usw., usf. Das ist der Grund, warum vieles, was in der Zellkultur prima funktioniert, in der Anwendung versagt. Bernie

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