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18. April 2009 um 19:58 Uhr #317619da.vinciTeilnehmer
Hallo allerseits!
Erst einmal – danke an alle, die hier im Forum so fleißig Beiträge schreiben und wichtige Infos verteilen! Alles spitzenmäßig!!! Ich bin froh, dass es dies im Internet-Zeitalter gibt.
Insgesamt hoffe ich, dass ich hier richtig bin – nach wie vor bin ich mir unsicher, ob ich wirklich Cpn habe.
Meine Leidensgeschichte begann „bewusst“ September letzten Jahres. Zuerst machte sich ein Hautausschlag (Nesselsucht/ Urtikaria) bemerkbar. Realtiv schnell kamen dann Muskel- und Gelenkschmerzen hinzu. Alles ging aber noch. Ich bin dann im November zum Rheumatologen gekommen. Die Blutwerte wiesen einen extrem hohen CRP-Wert auf. Die Rheumawerte waren allerdings negativ, sodass ersteinmal keine weitere Therapie folgte. Mit Histaminblockern (Glaubte, die Beschwerden kamen von der Urtikaria.) habe ich es dann in den Griff bekommen – dachte ich!!!
Mitte Januar ging es dann wieder los. Ich schleppte mich dann knapp 2 Monate hin. Die Histaminblocker halfen überhaupt nicht mehr. Ich bekam extreme Gelenk- und Muskelschmerzen, so als ob man einen permanenten Muskelkater hat. Laufen konnte ich dann fast gar nicht mehr. Weiterhin war ich wie viele von euch extrem müde und hatte kaum Kraft. Was mir zudem immer mehr zu schaffen machte, waren Nachtschweiß und Schüttelfrost. Ich musste mich mehrmals nachts umziehen. Ein weiteres Symptom kam dann Anfang März dazu – der Reizhusten. Mein Ansprechpartner war damals mein Dermatologe (wegen der Urtikaria) – ich rechne ihm hoch an, dass er Mitte März sagte, dass es sinnlos wäre, mich jetzt von Arztuntersuchung zu Arztuntersuchung zu schicken – er wies mich schließlich in Krankenhaus ein. Dort wurde ich von oben bis unten durchgecheckt.
Die Diagnose lautete: Verdacht auf Chlamydia trachomatis oder Chlamydia pneumomiae, sowie Verdacht auf Still Syndrom. Antikörpertest für Chlamydien war positiv. Der CRP Wert lag bei 110 !Aber jetzt kommt der Hammer! Eine Untersuchung musste ich eine Woche später ambulant erledigen – im Brustzentrum. Dort sollte, wie der Name schon sagt, die Brust untersucht werden. Der Professor untersuchte dabei auch die Lymphknoten. Diese waren axial links vergrößert und schmerzlos. Er sagte mir, dass es zu 100 Prozent Krebs sei. Er war sich so sicher, wenn er sich irren würde, dann wäre das so, wie wenn es am nächsten Tag nicht mehr hell werden würde. Ich war bedient, geschockt und habe mich schon bei der Chemotherapie gesehen. Er machte eine Biopsie und sagte, dass ich ganz schnell erstmal wieder alles vergessen und mir ein schönes Osterfest machen solle.
Letzten Donnerstag kam dann der erlösende Anruf – es wurde nichts bösartiges festgestellt!!!
Jetzt stellt sich jedoch die Frage, was habe ich denn?
Bis Montag muss ich Doxi nehmen (Therapie von 3 Wochen). Insgesamt kann ich leichte Verbesserungen feststellen. Nachts muss ich zwar immer noch „schwitzen“, der Hautausschlag hat sich ebenfalls leicht gebessert. Da ich Ibuprofen gegen die Gelenk- und Muskelschmerzen nehme, kann ich diese Beschwerden derzeitig schlecht einschätzen. Neulich habe ich jedoch eine vergessen und dies gleich anhand von Schmerzen gemerkt. Der Husten hat sich noch nicht gebessert. Ich merke, dass ich die Bakterien noch in mir trage, es wäre doch falsch, jetzt nichts mehr zu tun und den „Viechern“ wieder freie Hand zu lassen!
Momentan finde ich keinen direkten Ansprechpartner/ Arzt, der mir weiterhelfen kann. Meine Hausärztin will nichts damit zu schaffen haben, da sie sich nicht in der Materie auskennt und verweist auf den Dermatologen, der hat mich schließlich in KH überwiesen. Meinen Dermatologen habe ich ein wenig für Cpn „sensibilisiert“; er stutzte erst und sagte: „Es gibt doch nur Chlamydia trachomatis!“, dann meinte er, dass ich alles aushalten und abwarten solle, den Husten bilde ich mir nur ein, Doxi hilft zu 100%. Ihr habt ja, wie ich gelesen habe, Ähnliches erfahren.
Toll, was soll ich machen? Will am Montag meine Hausärztin davon überzeugen, mir Minocyclin zu verschreiben, da ich denke, dass vielleicht bei Doxi Resistenzen im Spiel sind. Vielleicht hilft dieses Antibiotikum. Was denkt ihr?
Will meine Hausärztin zudem überzeugen, mich an einen Hämatologen zu überweisen, irgendeiner muss doch auch einmal die Blutwerte überprüfen?
Habe ich überhaupt Cpn? Der Antikörpertest langt mir nicht. Würde ein PCR Test Gewissheit bringen?
Noch ne Frage: Mir fällt bei meinen Beschwerden auf, dass es mir morgens meistens besser geht (abgesehen von der Schlappheit). Der Hautausschlag ist immer weg und kommt erst immer im Laufe des Tages wieder – der Husten ist morgens ebenfalls besser und wird abends schlimmer. Ist das normal?
Puh – ne Menge Text! Danke für eure Antworten!!!
Viele Grüße – da.vinci
18. April 2009 um 22:01 Uhr #3173088AndreasTeilnehmer>Noch ne Frage: Mir fällt bei meinen Beschwerden auf, dass es mir morgens meistens besser geht (abgesehen von der Schlappheit). Der Hautausschlag ist immer weg und kommt erst immer im Laufe des Tages wieder – der Husten ist morgens ebenfalls besser und wird abends schlimmer. Ist das normal?
Das habe ich auch. Ich vermute, es hängt schlicht damit zusammen, daß man nachts nichts isst. Dadurch fährt nachts der Stoffwechsel runter und mit ihm auch die sekundäre Porphyrie.
Wenn Dir der Antikörpertest nicht genügt, dann mach‘ den T-Cell-Spot von ganzimmun.de. Dieser misst die Erregerlast direkt.
Ansonsten: hast Du Dich schon eingelesen?
http://www.cpnhelp.org/cpn_and_cap_overview
Gruß
Andreas
20. April 2009 um 09:01 Uhr #3173103strassenbahnTeilnehmerDeine Symptome kenne ich alle.
Die Listen dazu habe ich u.a. in „Allg. Infos: Artritis“ unter Symptomlisten geschrieben, wo fast alle deine Symptome vorkommen.
Die Symtombeschreibungen hier, auf der Hauptseite, von Silke Brockmann, sind sehr unvollständig und undifferenziert, besonders, da diese nicht unterscheiden zwischen C.pneu. und C.trach..In deinem Fall dürfte es sich um C.trach. und C.pneu. handeln.
Nachts schwitzen, Schüttelfrost, Reizhusten, Muskelschmerzen, Schwäche usw. sind u.a. deutliche C.pneu.zeichen.
Gelenk, Muskelschmerzen, „Muskelkater“, geschwollene Lymphknoten in Leisten-, Axel-, Brustbereich u.a. sehr deutliche C.trach.zeichen.
Auch sich morgens besser zu fühlen, und im Laufe des Tages schwächer zu werden, ist typisch C.pneu..
Es ist, wie hier mehrfach beschrieben, sinnvoll, einen Arzt / ein passendes Antibiotikum / Therapie, zu finden, womit C. wirklich beseitigbar ist.
In jedem Fall solltest du mit einer von mir beschriebenen“Nahrungsmittelumstellung“ beginnen, die dir kaum Nachteile bringt und deine Gesundheit im Laufe einiger Monate wieder erheblich bessern oder / und auch wieder herstellen kann.
Gruß strassenbahn
21. April 2009 um 19:24 Uhr #3173107da.vinciTeilnehmerErst einmal Danke für die Antworten. Die Erklärungen von euch sind super. Habe mich schon relativ gut hier im Forum eingelesen, denke ich. Aber natürlich ist es sehr schwierig alles richtig zu deuten.
Ich war gestern wieder beim Hausarzt und habe auf eine gescheite Therapie gedrängt. Leider denkt mein Arzt jedoch, dass die Chlamydien eigentlich mit 3 Wochen Doxi beseitigt sein müssten. Er hat vorgeschlagen, nochmals einen Blut- und Antikörpertest auf Chlamydien zu machen. Das tat er dann auch. Zudem hat er mir Azithromycin (500mg) verschrieben. Diese soll ich 3 Tage nehmen. Naja – nun geht´s mir sehr schlecht. Meine Gelenke sind geschwollen und ich kann mich kaum mehr bewegen. Ich denke, dass es die allseits bekannte Herxheimer Reaktion ist und die kleinen „Viecherchen“ hier heftigst auf das AB reagieren. Musste mir jetzt erst einmal eine Cortison „einwerfen“.
Nun hat auch gerade noch mein Hausarzt angerufen, er will mich wieder ins Krankenhaus einweisen. Die Leukozythen sind nun wohl noch höher als vor 4 Wochen. Das gleiche gilt für den CRP-Wert. Ich bekomme noch die Krise.
Ist es typisch, dass diese Werte so erhöht bei Ctr und Cpn sind?
Ich hatte den Eindruck, dass jetzt am Ende der 3 Wochen Doxi-Therapie erste Besserungen eintraten. Nachts schwitze ich nicht mehr so stark und im Allgemeinen ging es besser. Nun die Hammer-Gelenkschmerzen, starker Hustenreiz und auch noch Krankenhaus.
21. April 2009 um 20:19 Uhr #3173109AndreasTeilnehmer>Ich hatte den Eindruck, dass jetzt am Ende der 3 Wochen Doxi-Therapie erste Besserungen eintraten. Nachts schwitze ich nicht mehr so stark und im Allgemeinen ging es besser. Nun die Hammer-Gelenkschmerzen, starker Hustenreiz und auch noch Krankenhaus.
Das ist normal, dass nach 3 Wochen Doxi Besserungen, aber kein Durchbruch eintritt. Cpn geht in den inaktiven Dauerzustand und wartet ab. In dieser Zeit vermehren sie sich nicht und verwandeln sich nicht mehr in die Sporenform. Sie wechseln allerdings in einen anaeroben Proteinstoffwechsel, bei dem sie ein hochentzündliches Eiweiss freisetzen.
Sieh zu, daß Dir irgendwehr das cap verordnet.
Gruß
Andreas
22. April 2009 um 14:31 Uhr #3173115da.vinciTeilnehmerIch habe mir heute mal meine Arztberichte aushändigen lassen und die Werte studiert und verglichen.
vor 4 Wochen:
cpn
IgA: Referenzbereich <10: 41.6
IgG: Referenzbereich <10: 74.9aktuell: nach 3 Wochen Doxi
IgA: Referenzbereich <0.8: 0.79
IgG: Referenzbereich <0.8: 3.52Der CRP Wert (148 mg/L), Leukozyten und Thrombozyten sind massiv erhöht. Erythrozyten und Hämoglobin sind erniedrigt.
Was mich aber am meisten stutzig macht ist der extrem ERHÖHTE Ferritin-Wert. Momentan liegt er bei 2667 ng/ml (Referenzbereich 10-307 ng/ml).
Kann das sein? Das passt doch eigentlich gar nicht zu Cpn !!!
Bin momentan am schwanken – vielleicht ist es doch ein rheumatisches Still-Syndrom (dort wäre der Ferritin-Wert ebenfalls massiv erhöht). Meine Symptome würden auch hier passen. Vielleicht beeinflusst dieses Syndrom ja einfach nur meine cpn Werte negativ und „pusht“ sie nach oben!
23. April 2009 um 10:36 Uhr #3173120KundaliTeilnehmerist zwar jetzt keine direkte antwort auf Da.vincis fragen aber ich möchte mal kurz was in eigener Sache in Erfahrung bringen:
Bei mir ists es so, dass ich an den meisten Tagen total gerädert aufwache und morgens meist ziemlich kaputt bin. Das besser sich dann bis zum nachmittag und dann wird es wieder schlechter. Zwischendurch habe ich dann auch Tage an denen ich Morgens richtig fit aufwache und es mir im Laufe des Tages immer schlechter geht.
Wenn ich das richtig verstanden habe, wäre das ja Chlamydienuntypisch. Nicht, dass ich doch noch etwas anderes habe :-/
24. April 2009 um 11:16 Uhr #3173132sunny2Teilnehmer@ da vinci
Es muss eine vernünftige Differentialdiagnose gemacht werden. Wichtig!!! Deine Werte sprechen dafür, daß die akute Infektion abgeklungen ist, d.h. aber nicht, daß der Körper nicht irre lange mit ihr zu kämpfen hat. Und vielleicht ist es tatsächlich nicht ursächlich Chl. pn.@ Kundali
Ich habe ähnliche Erfahrungen wie Du gemacht.Lg,
sunny -
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