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30. Juli 2010 um 16:01 Uhr #318082RichardTeilnehmer
Hallo, allerseits,
ich bin neu hier und bitte Euch sehr herzlich um Euren Rat.
Bin 52 Jahre alt, männlich, immer schon grüblerischer, ängstlicher Typ. Seit 5 Jahren morgendliche Taubheit der Waden nach dem Aufwachen, verging nach Bewegung nach ca. einer Stunde vollständig. Seit ca. 1-2 Jahren seltsame Sehnenschmerzen Oberschenkel hinten beim Sitzen. Letzter Herbst Streß (Mutter verstorben), danach Magenprobleme und Brennen auf Oberschenkeln vorn. Dezember 2009/Januar 2010 Streß (heftige Krankheitsangst, Grübeln, Sorgen) wegen Magenspiegelung/ Darmspiegelung/ Gastritis/ Gallengrieß/ leichter Zwerchfellbruch). Tage später Chiropraktor-Untersuchung mit heftiger Dehnung der Beine nach Außen (Sehnenreizung?) und schmerzhaftem Drücken in Kniekehlen. Kurz danach starkes Muskelbrennen Oberschenkel/Waden (jetzt sich nicht mehr zurückbildend), Taubheit, Kribbeln der Unter- und Oberschenkel, seit 6 Monaten (puuuuh!!!) bis heute permanent. Konnte anfänglich auf der Seite nur mit Kissen zwischen Beinen schlafen. Subjektive Vermutung, dass dieses Sehnenüberdehnen irgendetwas „getriggert“ hat, was latent schon vorhanden war. Intensität des Dauerbrennens Oberschenkel/Waden hat in den letzten Tagen ca. 30-50% abgenommen gegenüber Januar, jetzt brennen allerdings auch leicht und wiederholt die Pomuskeln und Muskeln Oberschenkel hinten oben, selten abnehmend bis fast verschwunden aber überwiegend permanent vorhanden, alles zusammen sehr die Lebensqualität beeinträchtigend.
Meine Symptome: Sehnenschmerzen hintere Oberschenkel (konnte sich bisher kein Arzt erklären), stört insbesondere beim Sitzen, Sehnenschmerzen Oberschenkel innen (Bereich Leisten innen am „Beinansatz“ in Höhe der Hoden) Richtung Knie und gelegentlicher Kniegelenkschmerz (jetzt wieder weg). Zurzeit leichter Schmerz unter den Füßen beim Gehen (Abrollen), auf linkem Fuß oben Mitte komische gelegentliches Sehnenüberspringen beim Gehen, einige Tage leichte Schmerzen rechtes Schienbein (jetzt wieder verschwunden), hin und wieder Schmerzen an beiden Leisten oben Mitte sowie an den Hüftgelenken, manchmal seltsames Knacken in Arm- und Beingelenken und dauernd Knirschen beim seitlichen Kopfbewegen. Mal leichter Schmerz in einem Fingergelenk, an der Maus der Hand, dann mal an einem Zehgelenk, mal leichtes Brennen Oberarme, früher mal über Monate seltsames Gefühl auf Kopf beim Bürsten der Haare (leichter Berührungsschmerz). Jetzt komplett weg. Gelegentliches Muskelzucken an verschiedenen Körperstellen, Rücken und Beine, gelegentlich leichtes Kribbeln unter dem Mund, über dem Mund (mit Zittern), gelegentliches leichtes Ziehen an den Nieren (Urologe alles ausgeschlossen, auch Steine). Gelegentliches, aber über Monate anhaltendes Herzstolpern/heftiges Herzpochen. Mal vor Wochen 1-2 Tage leichte Schmerzen beim Augenbewegen rechts/links, jetzt komplett weg. Im Grunde nach vielem Lesen alles Hinweise auf Lyme-Borreliose???. Keine Erinnerung an Zeckenstich, 100% nie Wanderröte, aber Wanderer (aber ausnahmslos mit langen Hosen) und vor ca. 8-10 Jahren mal nächtliches starkes Schwitzen (2-3 Nächte ohne allerdings weitere Grippesymptome).
Ewige Ärzterallye, (fast?) alles ausgeschlossen, insbesondere neurologisch (MS, ALS, Polyneuropathie, Muskelkrankheiten), Phlebologe o. k., Schilddrüse o. k. (aber laut Arzt permanent niedrige TSH-Werte), MRT Wirbelsäule alles o. k.), Fibromyalgie 2008 ausgeschlossen, CT Schädel 2008 o. k. Labor alles prima bis auf Vitamin D (nehme ich zurzeit) und Lungen-Chlamydien (aha!), Werte: IgA-Ak EIA 54 AU/ml, IgG-Ak EIA 35 AU/ml, IgM negativ. Antibiotikabehandlung gerade hinter mir (Zytromyzin 500, 3 Tablettten), Nachkontrolle im August beim Arzt anstehend. Hatte begonnen (6 Tage) Antidepressiva einzunehmen, mein Neurologe/Psychiater hat generalisierte Angststörung/ chronische Depression (Dysthymie) diagnostiziert, was auch zutrifft, da habe ich schon immer Probleme. Las dann aber von den Nebenwirkungen und insbesondere übelsten Nebenwirkungen bei Absetzversuchen, auch bei langsamsten Ausschleichversuchen. Habe daraufhin abgebrochen, weil ich nicht noch weitere Probleme bekommen möchte, mir reichen schon die derzeitigen. Mein Neurologe/Facharzt für Psychiatrie wird mich grillen ;-)) Er und mein Hausarzt wollen von einer Borreliose nichts wissen, der aktuelle ELISA-Test ist negativ wie auch 2007, was mich wegen der Symptome nicht wirklich beruhigt, da es ja auch seronegative Fälle geben soll, die Meinungen gehen da leider weit auseinander. Dummerweise gibt es ähnliche Symptome bei somatisierter Angststörung (bis auf die Sehnenschmerzen? Die machen mich skeptisch), Fybromyalgie, Borreliose, MS und die Fehldiagnosen scheinen da immer lustig im Kreis zu laufen. Soll ich nun noch einen neuen Borellien-Test mit Westernblot machen?? (Halten mein Hausarzt und Neurologe für überflüssig nach dem Motto: Sie sind Privatpatient und werde so lange zu einem Arzt laufen, bis einer Ihnen eine Borreliose bestätigt und Ihnen mit monatelangen Antibiotika den Darm ruiniert, obwohl sie keine Borelliose haben).
Eine Heilpraktikerin (in der Not versucht man alles) hat Borreliose diagnostiziert, allerdings mit einem Bioresonanz-Gerät und nach meiner Symptomschilderung, da gibt es wohl überwiegend sehr skeptische Stimmen… Und die „Ausleitung“ mit Borellien-Nosoden (angeblich abgetötete Erreger in starker Verdünnung, unangenehmer Gedanke) möchte ich nicht machen, mein Hausarzt (auch Facharzt für Infektologie und Alternativmedizin recht aufgeschlossen gegenüberstehend) sagt: bringen Sie nichts in den Körper, was da vorher mit größter Wahrscheinlichkeit nicht drin war!
Damit schließt sich der bekannte Teufelskreis und ich weiß echt nicht mehr weiter, weil mein Jammern mittlerweile auch meine Ehe stark belastet…Kann das alles von den CP kommen, die ja angeblich ähnliche Symptome wie Borreliose zeigen (insbes. Muskelschmezen, Sehnenschmerzen)? Mein Leben ist völlig aus dem Ruder gelaufen…
Herzliche Grüße
Richard30. Juli 2010 um 17:19 Uhr #3176351Bert24TeilnehmerHallo Richard,
das hört sich aber sehr schlimm, bei Dir an. Dass Du Vit. D nimmst , kann ggf. die Schmerzen bei Dir auslösen, ich hatte es mal mit Vit. D versucht es aber schnell wieder gelassen wegen Schmerzen in den Oberschenkeln.
Hast Du noch andere Befunde z.B. Westernblot auf Borrelien, Borrelien LTT, CD57, Vit D25 und Vit. D1,25,
T3 und T4 der Schilddrüse, Blutbild usw.Deine Symptome können beides sein Borrelien oder Chlamydien. Trinkst Du Kaffee oder ißt Du häufig Schokolade ?
Wie ist Dein Verhältnis der Killerzellen CD4 und CD8?
Sehnenschmerzen kenne ich von Chlam. versuch mal die Sehnen mit Heparin einzucremen, das mögen die Biester nicht.
Gute Besserung
Bert
31. Juli 2010 um 07:59 Uhr #3176352AndreaTeilnehmerHi
Ein Vitamin D Mangel kann von bakterien und Viren kommen.Hast du noch Amalgam oder Gold im Mund?
Andrea
31. Juli 2010 um 08:30 Uhr #3176353RichardTeilnehmerHallo, Andrea,
leider beides. 2 Weißheitszähne haben noch Amalgam, mehrere Kronen Gold. ;-((
Gruß Richard
31. Juli 2010 um 08:52 Uhr #3176354RichardTeilnehmerHallo, Bert,
Kaffee und Schokolade fast null ;-))
Vitamin D kann nicht Auslöser sein, da ich es erst seit Juni (5 Monate nach Beginn der Beschwerden) substituiere.
Laut Labor Borreilose Spätstadium durch negativen ELISA „weitestgehend ausgeschlossen“. Mein Arzt schließt sich dem an, weil „ansonsten das Blutbild bei anderen Paramatern auffällig sei, was aber nicht der Fall ist“. Er habe zahlreiche Borreliose-Patienten, daher seine Überzeugung.
fT4 = 12,4 ng/l
TSH Basal = 0.59 MU/l
1,25 – (OH)2 Vitamin D3 = 30 pg/ml
CD4+/CD8+ = 2.0
der gesamte „Zelluläre Immunstatus“ im grünen Bereich („es liegt ein unauffälliger Befund vor“)Wie berichtet, habe ich eben noch keinen Westernblot , CD 57 etc.
In die großen Borreliose-Zentren (jeder weiß, welche ich meine) möchte ich nicht so gern, es gibt Stimmen, die sagen, dass jeder dort mit einer Borreliose rauskommt, da diese Einrichtungen stark wirtschaftlich orientiert seien (nur Praivatpatienten).
Gruß Richard
2. August 2010 um 07:14 Uhr #3176360Bert24TeilnehmerHallo Richard,
der Einnahme von Vit. D stehe ich persönlich skeptisch gegenüber. Dein CD4/CD8 Quotient
liegt in der Norm.Dein T4 ist erniedrigt und dein TSH liegt im unteren Randbereich, m. E. kann hier ein Problem
von dir liegen. Wieviel kg wiegst Du bei welcher Größe?Wenn du den CD57 und den WB vorliegen hast, kann man eher etwas zur Borreliose sagen.
Gute Besserung.
Bert
4. August 2010 um 16:43 Uhr #3176368RichardTeilnehmerHallo, Bert,
wiege 65 kg bei 183cm, also sehr schlank ;-)).
Eine kürzliche Untersuchung beim Schilddrüsenspezialisten blieb ohne Befund, winziger Knoten, vorbeugend soll ich minimal Jod nehmen…
Gruß Richard
4. August 2010 um 17:09 Uhr #3176369Bert24TeilnehmerHallo Richard,
ja Du hast recht bei Deinem Fliegengewicht, solltest Du unbedingt auch Vit D1,25 sowie Vit D25 (;-) mit Überweisung -Verdacht auf Osteoporose-) direkt im Labor testen lassen.
Zur vollständigen Schilddrüsendiagnose fehlt noch das T3, vielleicht kannst Du in diesem
Bereich nochmal ein Zweitmeinung einholen ?Tipp: Wenn zuviel Vit D1,25 produziert wird, werden auch die Schilddrüsehormone beieinflusst !
Gute Besserung
Bert
5. August 2010 um 12:14 Uhr #3176370strassenbahnTeilnehmerDie meisten deiner Symptome hatte ich auch.
Die Symptome unterhalb des Bauchnabels etwa, also bis zu den Füßen, KÖNNTE man zum großen Teil C.trach zuordnen, die anderen überwiegend C.p..Auch Angststörung korreliert mit C.p., da durch C.p. alle wichtigen Arterien im Oberkörper verengt sind und dadurch bei typischen emotionalen, aber insgesamt unwichtigen Anlässen starke Blutdruckspitzen entstehen, die dann der Betroffene emotional psychischen Ursachen zuordnet und damit seine eigene Neurose erzeugt.
Hab das selber erlebt. Sobald man die Ursachen kennt, verändert sich auch der Eindruck über die Ursachen, die eben nicht primär in der Psyche liegen und man verlässt dann leicht die psychologische Ebene.
Hast du mal Antikörper auf C.trach testen lassen ?
Hier nochmal die passenden Symptomlisten:
http://www.chlamydiapneumoniae.de/forum/symptome-chlamydien
ebenso die hier veröffentlichten Therapieformen:
http://www.chlamydiapneumoniae.de/forum/chlamydientherapieformen
Gruß strassenbahn
5. August 2010 um 15:54 Uhr #3176372RichardTeilnehmerHallo,
danke für die nette Antworten ;-)).
Vitamin D (1,25) ist mit 30 pg/ml wohl im Normbereich.
Ebenso FT3 mit 2,77 pg/ml (genau Mitte der Norm). Zweituntersuchung ergab 3,1Chlam. trach. IgA und IgG negativ
Grüße Richard
5. August 2010 um 16:47 Uhr #3176373Bert24TeilnehmerHallo Richard,
wenn das Blut für das Vit D 1,25 direkt im Labor genommen wurde, hast Du Recht (Normalbereich ).
Wie war das Vit D25 ?
Hier was aus dem Laborlexikon zur Schilddrüse:
Interpretation:
fT4 ↑ bzw. fT3 ↑ und TSH ↓:
– Hyperthyreose
– in ca 10% der Fälle isolierte T3-HyperthyreoseKLINIK:
Hyperthyreose:
– ungewollter Gewichtsverlust
– Wärmeintoleranz und Schweißneigung
– Diarrhoe
– Struma (nicht obligat)
– kardiale Symptome:
– Sinustachykardie
– Rhythmusstörungen
– hohe RR-Amplitude
– neuromotorische Symptome:
– feinschlägiger Tremor
– Hyperaktivität
– Muskelschwäche
– Reizbarkeit
– seelische LabilitätUrsachen:
– Hyperthyreose:
– Meist immunogen:
– M. Basedow (ca. 40%, siehe TRAK)
– funktionelle Autonomie (30-50%)
– jodinduziert (Kontrastmittel, Amiodaron)
– selten iatrogen bzw. Patienten-induziert (Hyperthyreosis factitia)
– Thyreoiditis (initial passagere Hyperthyreose möglich, siehe Schilddrüsen-Antikörper)
– Raritäten:
– Hyperthyreose bei differenziertem SD-Ca
– inadäquate TSH-Sekretion (HVL-Adenom, paraneoplastisch)Hier der Link:
http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/t/T3_freies.htm
Richard m.E. können einige Deiner „Symptome“ von einer Unterfunktion der SD kommen.
Gute Besserung
Bert
5. August 2010 um 16:56 Uhr #3176374Bert24TeilnehmerHallo Richard,
hier nochmal was zu SD:
Die subklinische Hyperthyreose geht nach Aussage von Prof. Klaus Mann (Essen) mit einem erhöhten kardialen Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko einher. In der Postmenopause erhöht sich außerdem das Osteoporose- beziehungsweise das Frakturrisiko. Biochemisch ist die subklinische Hyperthyreose durch niedrige TSH-Werte (unter 0,3 mU/l) bei normalen peripheren Werten an fT4, T3 oder fT3 gekennzeichnet.
Die klinischen Symptome sind meist diskret und werden häufig als Symptome des Alters fehlgedeutet. Hierzu zählen Verschlechterung einer Herzinsuffizienz, Schlaflosigkeit, innere Unruhe, Appetitlosigkeit, oft auch depressive Verstimmung. Die Rotterdam-Studie konnte prospektiv zeigen, dass bei subklinischer Hyperthyreose durchschnittlich nach zwei Jahren das Risiko für Demenz vom Alzheimer-Typ deutlich steigt. Das höchste Risiko wiesen Patienten mit niedrigem TSH und positivem TPO-Antikörper-Nachweis auf. Auch Fallkontrollstudien zeigten erhöhte Thyreoglobulin-Antikörpertiter sowie erhöhte antimikrosomale Antikörpertiter bei Alzheimer-Patienten.
Zurzeit ist die Datenlage so, dass bei einem Patienten mit erniedrigten TSH-Werten und normalen fT4, ohne Allgemeinerkrankung und ohne die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigende Medikamente, ohne Strume, ohne Knoten und ohne klinische Symptomatik, mit der Therapie abgewartet werden sollte, aber eine regelmäßige Kontrolle notwendig sei, betonte Mann.
Ist eine Therapie angezeigt, empfiehlt Schumm-Draeger eine 131-Radiojodtherapie, wenn es keine zwingenden Gründe für eine Schilddrüsenoperation gibt. Verbieten sich diese Maßnahmen, kann beim älteren Menschen mit Schilddrüsenautonomie und Hyperthyreose eine thyreostatische Behandlung sinnvoll sein, um vor allem das Risiko kardiovaskulärer Komplikationen zu senken. Siegfried HocQuelle:
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=39277
Gute Besserung
Bert
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