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18. März 2012 um 10:02 Uhr #318582Phenom77Teilnehmer
Hallo Ihr Lieben.
möchte mal gerne in Erfahrung bringen, wer von euch überhaupt noch arbeiten gehen kann ?
Mein Zustand ist unter Minocyclin + Roxythromycin + GC Maf + Biobran weit weg vom Krankenhaus – Time – Aufenthalt und oder ums Krankenhaus „schleichen“
Die Selbständigkeit sorgt aber regelmässig dafür, das die Symptome schlimmer werden. Vor allem der Stress wirkt sich negativ auf die Symptome aus.Wie geht Ihr damit um ? Kann man überhaupt in der Leistungsgesellschaft aktiv sein mit einer Chronischen Infektion ? Zweifel enstehen da doch zwangsläufig…..
Wie sieht bei euch der “ goldene Mittelweg “ aus ohne zu verhungern aber auch kein Burn Out vor lauter Zahlungsdruck zu bekommen.
Ist es besser so aktiv wie möglich zu bleiben oder steht Ruhe und Entspannung bei Hartz IV im Vordergrund. Finanzielle Hilfe kann ich keine erwarten und Familie ist nicht mehr vorhanden.
Bin sehr gespannt auf euer Feedback !
Oliver
18. März 2012 um 11:01 Uhr #3180683KernTeilnehmerIch habe mir auch nen Börojob gesucht, der sehr anspruchslos ist, bei dem ich morgens anrufen kann und absagen (auch wenn ich dann kein Geld bekomme für den Tag) wenn es mir zu schlecht geht. Oft kriege ich aber ausser 8 Stunden Arbeit nichts mehr auf die Reihe, bin aber schon ganz froh, dass ich das wieder hinkriege. Stimme Bernie aber zu. Meine Kollegen sind auch sehr nett, auf der Arbeit gibt es umsonst Kaffe 🙂 und wenn ich immer nur zuhause hängen würde hätte ich auch ein Geldproblem und würde mich dann erst recht unnütz und mies fühlen. Mit ner leitenden Stelle oder Selbstständigkeit würde ich mich sicher sehr schwer tun.
18. März 2012 um 13:36 Uhr #3180681BernieTeilnehmerAls sich bei mir abgezeichnet hat, daß ich den Arbeitstag, den die Selbstständigkeit erfordert hat, in absehbarer Zeit nicht mehr leisten kann, habe ich angefangen, mir Gedanken über Alternativen zu machen. Habe dann mit Glück eine 30-Stunden-Stelle im öffentlichen Dienst gefunden – dort ist zumindest die tägliche Arbeitszeit begrenzt und es ist kein Weltuntergang, wenn man tatsächlich mal krank ist. Trotzdem ist es die meiste Zeit eine manchmal fast unmenschliche körperliche Quälerei – ich schaffe es nur, weil ich alle Energien darauf konzentriere und alles andere unter den Tisch fällt. Allerdings tut mir in anderer Hinsicht die Arbeit auch gut – sie lenkt mich davon ab, permanent über meinen Zustand nachzudenken und in Frustration zu versinken. Sie verschafft mir positive Einflüsse: soziale Kontakte, berufliche „Highlights“ und Herausforderungen, finanzielle Unabhängigkeit. Ob und wie lange man dazu noch in der Lage ist, ist eine anderer Frage…. Ich denke, da bestehen bei jedem von uns andere Voraussetzungen.
18. März 2012 um 13:46 Uhr #3180686FrankeTeilnehmerBin seit 2005 zu Hause – wenn man einigermaßen fit ist, geht das schon ganz gut – aber wenn man krank ist, fehlt einem die Perspektive („Morgen gehe ich einfach wieder zur Arbeit!“). Das kann schon runterziehen 🙁
18. März 2012 um 13:58 Uhr #3180687ilkaTeilnehmerBin vor 10 Jahren aufgrund meines desolaten Zustandes, Absturz in die Behinderung mit allen fiesen Begleiterscheinungen, als dienstunfähig eingestuft worden.
Als der Druck des „Funktionierenmüssens“ wegfiel, folgte mein erfreulichstes Jahr, hielt leider nicht an.
Seitdem ich mit dem Wheldon protocol begann, konnte ich mich in die Therapie fallen lassen.
Seit 3 Jahren wohne ich in unserem erarbeiteten Mehrgenerationenhaus mit gesunden und behinderten Mitbewohnern, bin von netten Nachbarn umgeben.
Ich konzentriere mich auf meine gesündere Zukunft.Ilka
18. März 2012 um 14:35 Uhr #3180689PabloTeilnehmerAlso mich hat der Zustand komplett aus meinem Job gekickt. Unwiderruflich. Bin nichtmal alltagstauglich. Duschen gehen ist schon eine Herausforderung. Dann meine 2 kleinen Kinder, die ich nicht jeden morgen zur Schule bringen kann, weil es mein Zustand nicht zuläßt. Der Witz an der Sache ist, kurz bevor ich erkrankte wollte ich mich selbstständig machen. Alles war schon in die Wege geleitet. Irre kann ich nur sagen. Also das hier wünsche ich Niemanden, viele andere Erkrankungen sind begrenzt oder haben nach einer stabilen Phase einen fulminanteren Verlauf, aber dieses Siechtum u. niemals erholsamen Schlaf machen mich oft so traurig, dass ich manchmal denke alles wäre besser als das hier. Sorry, ich empfinde das wirklich inzwischen so. An nichts hat man mehr Freude, weil die Infektion tagtäglich weiter in mir frisst.
Pablo18. März 2012 um 14:37 Uhr #3180688Phenom77TeilnehmerHilft dir das Wheldon Protokoll bei deiner MS ? Bei wieviel % würdest du deine Leistungsfähigkeit einordnen ?
@Kern > wie geht es dir eigentlich zur Zeit ?18. März 2012 um 14:46 Uhr #3180690Phenom77TeilnehmerUnd täglich grüßt das Murmeltier !!!!
Das kenne ich auch liebe Pablo, man versucht alles und nichts hilft wirklich. Mal hier und mal da eine Verbesserung aber das wars. Zudem sind Wir beide fast überall in Behandlung. Das erzeugt natürlich Frust und einen enormen finanziellen Druck. Du bist aber nicht alleine und man bekommt eine große Hilfe hier im Forum.18. März 2012 um 16:34 Uhr #3180691SonjaTeilnehmerDiesen Mittelweg suche ich auch noch! Ich bin auch selbstständig. Entweder arbeite ich als Selbstständige viel – oder die Alternative: Hungertuch. Ein bißchen selbstständig geht nicht – mit ein paar Stunden. Entweder bin ich voll da oder gar nicht.
Ich quälte mich 19 Jahre mit der Suche nach Ursache für mein ewiges Schlappsein. Erst letztes Jahr kam es durch einen Zufall ans Licht. Bei beruflichen Stress geht es mir erheblich schlechter, und den habe ich leider oft.
Ich hoffe, es ist ein Ende in Sicht. Ich habe vorgestern mein neues Blutergebnis bekommen. Die Chlamydien sind jetzt angeblich im Normalbereich. Aber kann ich dem trauen? Vielleicht vermehren sie sich wieder….
Ich bin übrigens auch auf mich gestellt. Meine Familie ist auch nicht mehr vorhanden.
18. März 2012 um 17:05 Uhr #3180692teufelchenTeilnehmerSeit September 2011 bin ich von dem einen Tag auf den anderen Tag aus dem Berufsleben, natürlich auch aus dem Alltagsleben gerissen worden. Bis zum heutigen Tage bin ich weiterhin arbeitsunfähig. Seit Beginn der AB Thera und einigen andren Behandlungsmethoden kommt Stück für Stück ein bisschen Leben zurück, die Symptome, durch welche ich nur im Bett rumlag und nix selber machen konnte, haben sich zum Glück verzogen. Die vielen andren Beschwerden sind leider immer noch da.
Es gab Zeiten, da bin ich bei den Ellis eingezogen, da ich nix selber mehr auf die Reihe bekommen habe und auch keine eigene Familie habe.
Heute esse ich zumindest wieder halbwegs normal und einkaufen und unter Menschen kann ich auch wieder gehen, auch wenn ich immer noch das Gefühl habe, in der Gesellschaft fehl am Platz zu sein ( ich war immer gern unter vielen Menschen und kontaktfreudig ). Es ist zwar alles sehr schwer, aber irgendwie kann ich ja ni alleine versauern.Auch der meinerseitige Kontakt zu Freunden, Bekannten kommt langsam wieder…da ich merke es gibt noch Menschen um mich herum. Ich glaube, auch der anstehende Frühling trägt dazu bei.
19. März 2012 um 09:46 Uhr #3180700BernieTeilnehmerSagt mal, ist Euch beim Lesen dieser Beiträge auch aufgefallen, wieviele von uns keine Famlilie (mehr) haben? Finde das auffällig und frage mich, ob diese Tatsache bzw. die Umstände, die dazu geführt haben, zu den Auslösern unserer Krankheit gehören……
19. März 2012 um 09:48 Uhr #3180701FrankeTeilnehmerWohl eher die Folge als der Auslöser!!!
19. März 2012 um 09:54 Uhr #3180702BernieTeilnehmerBei mir sind alle gestorben – die Krankheit kam später.
19. März 2012 um 10:22 Uhr #3180703ilkaTeilnehmerHi Phenom,
all meine sogenannten MS -Symptome sind verschwunden, ich bin nicht im Pflegeheim, bin noch auf dieser Welt. Noch geblieben ist meine Gehunfähigkeit.
Vor der Therapie habe ich den Tag überlebt, mehr ging nicht.
Heute gestalte ich meinen Tag , bin 16 Stunden im Leben.Wer mag, kann Prozente dazufügen.
LG
Ilka
19. März 2012 um 18:54 Uhr #3180719teufelchenTeilnehmerBei mir kam erst die Trennung, die sehr schlimm war. Dann kam die Krankheit. Seitdem bin ich auch ohne Partner, da sich dies beruflich nicht vereinbaren liess.
Auch ich habe schon sehr oft gehört, auch von anderen Betroffenen, welche ich kennenlernen durfte, die übrigens nicht aus diesem Forum sind, das nach Trennungsgeschichten oder Verlust von Angehörigen, also sprich von schweren Momenten im Leben, die Krankheit ausbrach.
Unschöne Erlebnisse, Umwelteinflüsse, Stresssituationen, etc. schwächen unser Immunsystem so, das die Viecher volle Kraft entwickeln können.
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