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23. März 2008 um 16:57 Uhr #317224Sachse63Teilnehmer
Chlamydien entwickelten im Laufe der Zeit eine ganze reihe Resistenzen. Man geht inzwischen davon aus, dass sie weltweit mit einem Durchschnitt von etwa 30 Prozent resistent gegen Penicillin sind, wobei die höchsten Resistenzzahlen in Korea mit über 70 Prozent und in Deutschland mit unter zehn Prozent angegeben werden.
Liegt diese Penicillinresistenz vor, ist davon auszugehen, dass auch Azithromiycin und Clarithromycin nicht mehr wirken. Dagegen ist die Resistenz gegen Levoflacin mit maximal acht Prozent in Hongkong sehr gering einzustufen, obwohl bei beiden Wirkstoffen drastisch steigende Resistenzen zu verzeichnen sind.
Den meisten Erfolg versprechen derzeit noch Amoxicillin und Gemifloxacin, die es derzeit noch schaffen, über 90 Prozent der Erreger zu killen. Dazu gehört auch Ampicillin, das (noch) Resistenzraten von unter einem Prozent verzeichnen kann.
Hier spielt mit Sicherheit auch eine entscheidende Rolle, dass auch harmlosere Erreger sofort mit diversen Antibiotika beschossen werden, um so schneller wieder eine Arbeits- und Schulfähigkeit zu erreichen. Der Kostendruck bei den verschiedenen Krankenkassen führt verstärkt dazu, dass die Behandlung zu früh wieder beendet wird und einige Erreger nicht vollständig vernichtet werden und sich so den veränderten Bedingungen anpassen und überleben können. Das gilt dann meistens auch für einen erneuten Beschuss mit Antibiotika aus der gleichen Wirkstoffgruppe.
Hoffe, das hilft euch erst mal. Ich gucke weiter… versprochen…
Sachse6324. März 2008 um 16:14 Uhr #3171687sunny2TeilnehmerDanke, Sachse63. Ja, ist sehr interessant. Vielleicht sollte man wirklich in eine andere Wirkstoffgruppe, wie z.b. in die Gyrasehemmer einsteigen.
Hast Du zu o.g. Artikel eine Quelle?
Lg,
sunny27. März 2008 um 10:44 Uhr #3171699OptimistinTeilnehmerIch habe alle deine Kommentare gelesen und bin erstaunt, dass du mehr zu wissen scheinst als meine behandelnden Ärzte. Die letzten drei Tage war ich wieder in der Klinik, weil ich mal wieder einen heftigen epileptischen Anfall hatte. Die werden bei mir durch die Antibkiotika ausgelöst, seit ich vor 15 Jahren kurz hintereinander zwei Hirnoperationen hatte. Die wissen schon gar nicht mehr, was sie mit mir machen sollen. Aber eigentlich sollte ich dankbar sein. Ich hatte als Kind schon eine schwere Bypass-OP und die Prognosen lagen bei maximal 30 Jahren Lebenserwartung. Inzwischen bin ich 50 und freue mich über jeden Geburtstag, den ich noch einigermaßen feiern kann.
LG Optimistim16. April 2008 um 18:48 Uhr #3171796Sachse63TeilnehmerIch hatte euch ja versprochen, weiter nach Quellen zu suchen, aber die letzten Tage war ich anderweitig beschäftigt und habe festgestellt, dass es mir deutlich besser geht, wenn ich mit den Gedanken mal nicht bei der Krankheit bin. Ich habe die letzten Tage meine Zeit und die Nase meines Hundes für die Suche nach dem vermissten Jungen (die Regatta in Leipzig) eingesetzt. Bin dabei teilweise drei bis vier Stunden am Stück gelaufen, ohne dass mir das etwas ausgemacht hätte. Sonst kann ich oft keine 15 Minuten laufen. Da drängt sich mir der Verdacht auf, dass die Psyche bei der Wahrnehmung der Symptome eine größere Rolle spielen könnte als ich bisher angenommen habe. Hat jemand von euch da schon ähnliche Erfahrungen gemacht???
LG Euer Sachse17. April 2008 um 05:09 Uhr #3171797AnonymGastHallo Sachse,
klar ist das der Fall, wobei ich dazu sagen muss, wenn es mir morgens gut geht kann ich durchstarten, ist für mich etwas besonders wichtig halte ich auch ein paar Tage bis einer Woche durch, dann holt mich der Körper aber volle Lotte wieder ein und ich brauche eine lange Erholungsphase, ich hoffe nicht das es Dir auch so geht, denn das ist dann für mich der Preis. Ich nutze es trotzdem aus, dann merke ich noch das es doch geht, zumindest für diesen Moment, klingt egoistisch da ich eine Tochter habe die nicht mal 3 Jahre alt ist und um sie kann ich mich dann nur sehr gering kümmern wenn ich dann platta auf dem Sofa liege und mich nicht mehr erheben kann. Wenn ich aber nicht ab und zu solche Momente ausnutzen würde, würde ich Depressionen vom feinsten bekommen.
lg -uns-
19. April 2008 um 16:11 Uhr #3171805Sachse63TeilnehmerHallöchen, na ja, selbst wenn es mir jetzt wieder vorrübergehend schlechter gehen würde, würde ich das nicht als „Preis“ betrachten. Ich bin mit losmarschiert, weil es genauso gut mein Enkel hätte sein können,der ist auch jahrelang gerudert. Ansonsten muss ich sagen, dass ich solche extremen Schwankungen nur sehr selten habe. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich durch meinen Hund einen ziemlich regelmäßigen und sehr ruhigen Tagesablauf habe. Irgendwo habe ich hier schon was von autogenem Training gelesen. So was in der Art mache ich auch. Jeden Tag eine halbe Stunde meditieren. Ansonsten versuche ich eigentlich, die Krankheit links liegen zu lassen, wie man so schön sagt. Aber immer wieder gelingt es ihr, sich in Erinnerung zu bringen. Dabei habe ich wohl noch Glück, dass ich die Medikamente relativ gut vertrage. Dafür bin ich dankbar nach allem, was ich hier schon gelesen habe. LG Sachse 63
20. April 2008 um 14:02 Uhr #3171806AnonymGastHallo Sachse,
jeden trifft es auch anders, jeder hat eine andere Ausprägung der Symptome, bei mir sind sie jedenfalls stark und ausblenden ist da garnicht. Selbst mit Schmerzmittel merk ich es noch, manchmal stark sonst aushaltbar. Ich fürhe ein stressiges Leben das macht auch noch etwas aus. Doch es ist ein Preis den man zahlen muss wenn man seinen Körper so weit runter wirtschaftet an einem Tag wo es einem gut geht, vor allem betrachte ich es für meine tochter so, meine Schübe sehen dann so aus, das ich sie zwar noch versorgen kann, aber nur mit letzter Kraft und ansonsten auf dem Sofa rum wegitiere, das ist ein hoher Preis wenn man sonst nichts mehr recht machen kann und als auf schongang läuft, da macht das Leben doch auch keinen Spass mehr.
Du kannst froh sein das es Dich nicht so betrifft
glg -uns-
21. November 2016 um 11:41 Uhr #3186096AndrejTeilnehmer!!! VORSICHT !!! PENICILLIN und ähnliche Beta Lactam Antibiotika führen zur Persistenz.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3075073/
Persistence in vitro & in vivo
In vitro or in vivo evidence of chlamydial persistence can be demonstrated in all chlamydia species, and can be routinely induced in the laboratory when infected cells are exposed to β-lactam antibiotics, IFN-γ or are deprived of iron supplements or amino acids [35,36]. Persistent or ‘aberrant’ RBs continue to synthesize proteins and replicate DNA, but they halt cell division. The resulting inclusions contain small numbers of very large aberrant RBs, and yield a prolonged infection caused by viable but nonculturable chlamydia (Figure 1B & E). Removal of the stressor results in septum formation, RB division and differentiation to EBs [36]. Failure to respond to antibiotic treatment can follow establishment of chlamydial persistence in vitro, and it may be challenging in vivo to differentiate persistence from potential cases of antibiotic resistance. Although uncomplicated infections are quite responsive to antibiotics, unresolved genital, ocular and respiratory infections that fail to respond to antibiotic treatment are extensively documented [36–38]. It is possible that this is a function of poor therapeutic control of aberrant, persistent Chlamydiae in patients.
Both in vitro and in vivo evidence of penicillin treatment show that a dramatic change in the bacterial cell structure can suspend the developmental lifecycle and trigger a persistent state.
Several studies have identified possible ways that antibiotic therapy in clinical settings or long-term infection might lead to phenotypic resistance to antibiotics that are normally very effective in both C. trachomatis and Chlamydia (Chlamydophila) pneumoniae [19,32,39–41]. Examples include a study showing that persistent chlamydia became phenotypically resistant to AZM clearance after initial exposure to penicillin [42], and work showing that the macrolide erythromycin blocked EB to RB differentiation if added prior to infection, but caused RBs to enlarge and blocked differentiation to EBs when the antibiotic was added 18 or 24 h postinoculation [43].
The presence of chlamydial RNA and DNA in culture-negative patients showing evidence of chronic chlamydial disease provides support for some form of persistence in clinical settings [44–47]. Atypical RBs were found in cases of reactive arthritis (Reiter’s syndrome) and in chronic prostatitis cases caused by C. trachomatis after antibiotic treatment [25,48]. Morphologically aberrant RBs in macrophages from an aortic valve sample from chronic C. pneumoniae infection have been identified [49]. These in vivo reports, along with in vitro experimental data, establish possible mechanisms for clinical treatment failures in chlamydial infections that might lead to erroneous conclusions regarding the antibiotic resistance of a clinical isolate.
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